Wien - Klein- und Mittelbetriebe (KMU) sollten sich so schnell wie möglich auf Basel II und ein Rating ihres Unternehmens vorbereiten. Dadurch könnten nicht nur die Finanzierungskosten gesenkt, sondern auch die Unternehmensergebnisse nachhaltig verbessert werden, rät der österreichische Ratingvorbereiter für KMU, die Wiener Pro Success Management Beratungsgesellschaft.

Franz Bonitz, Mehrheitseigentümer der Pro Success, empfiehlt den Unternehmen, ein externes Rating erstellen zu lassen. KMU würden dadurch bessere Kreditkonditionen bei Banken erlangen. Da bei diesen Verfahren die individuelle Vermögenssituation stärker berücksichtigt wird, helfe ein externes Rating vor allem bei der Verbesserung der Ergebnisse sowie bei der Differenzierung gegenüber den Wettbewerbern.

Verfahren noch nich ausreichend spezifiziert

Laut Pro-Success-Senior-Partner Peter Ostermann sind die meisten österreichischen Banken zurzeit nicht bereit, detaillierte Informationen über ihre Ratingverfahren zu veröffentlichen. Der Grund für die geringe Transparenzbereitschaft dürfte vor allem darin liegen, dass die Ratingverfahren noch nicht ausreichend spezifiziert sind, vermutet Ostermann.

Durch eine gezielte Ratingvorbereitung könne ein Unternehmen seine Eigenkapitalstruktur verbessern, die Dokumentation der Unternehmensstrategie sowie der Planungsrechnung professionell erstellen, den Ausbau des Controllingsystems vorantreiben oder eine Beschleunigung und qualitative Verbesserung der Jahresabschlüsse erzielen. Es könnten Schwachstellen und Verbesserungspotenzial im eigenen Unternehmen erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. Dadurch würde auch die Verhandlungsposition gegenüber Banken und Investoren gestärkt werden. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 7.12.2002)