Washington - An diesem Samstag vor 30 Jahren sind drei
amerikanische Astronauten zur bisher letzten Mondreise ins All
gestartet. Mit ihrer Rückkehr in der Apollo 17 endete zwölf Tage
später eine Ära der amerikanischen Raumfahrtsgeschichte, die 1969 mit
dem Sieg beim Wettlauf gegen die Russen um die erste Mondlandung
begonnen hatte.
Die Astronauten hätten den Mond auf ihrer historischen Reise
beinahe verpasst, enthüllte ein Buchautor später. Als die
Bodenkontrolle eine nötige Kurskorrektur anordnete, herrschte im
Raumschiff Funkstille - die Astronauten hatten starke Schlafmittel
genommen. Erst beim dritten Abspielen einer lauten Hymne regte sich
wieder etwas im Cockpit der Apollo, die dann mit eineinhalbstündiger
Verspätung auf die Mondumlaufbahn einschwenkte.
Die Apollo 17 hob am 7. Dezember 1972 um 8.33 Uhr vom John F.
Kennedy Space Center in Florida ab. Nach vier Tagen setzte sie auf
dem Mond auf. Eugene Cernan, Ronald Evans und Harrison Schmitt, der
erste Geologe auf dem Mond, führten zahlreiche Experimente durch. In
75 Stunden legten sie 35 Kilometer mit dem Mondauto zurück. Die
Apollo 17 wasserte fünf Tage vor Weihnachten im Pazifischen Ozean.
Das öffentliche Interesse war längst nicht mehr so groß wie zu
Beginn der Monderoberung, als weltweit Millionen die Landungen vor
dem Fernsehschirm verfolgten. Die Amerikaner waren mit dem Vietnam-
Krieg beschäftigt, und wegen der Milliardenausgaben für den Krieg
waren drei weitere geplante Mondmissionen bereits gestrichen worden.
Insgesamt landeten sechs Apollos auf dem Mond. Zwölf Astronauten
betraten die Oberfläche des Erdtrabanten.
Die Weltraumbehörde NASA feiert die bisher letzte erfolgreiche
Mondlandung am kommenden Mittwoch. Cernan und Schmitt verewigen sich
im Marshall Space Flight Center in Hintsville (Alabama) mit einem
Fußabdruck in Gips. (APA/dpa)