Irak
Blix erwartet von USA Belege für Vorwürfe gegen den Irak
Rüstungsbericht "letzte Chance" für Bagdad
Stockholm - UN-Chefinspektor Hans Blix erwartet von den
Vereinigten Staaten Beweise für ihre Behauptung, dass der Irak noch
immer über Massenvernichtungswaffen verfügt. Blix betonte am Samstag
im schwedischen Rundfunk, dass die UN-Inspektoren im Gegensatz zu den
USA und Großbritannien "nicht behaupten, dass Irak immer noch
Massenvernichtungswaffen hat". Washington und London hätten ihm noch
keine Dokumente vorgelegt, die ihre Behauptung belegten. Eine Delegation der irakischen Regierung übergab den
Rüstungsbericht an die UNO. Die Gesandten trafen am Abend im
Hauptquartier der UN-Inspektoren in Bagdad ein. Aus ihren drei
Fahrzeugen zogen sie zwei schwarze Säcke und vier Kartons, die mit
den Unterlagen über irakische Massenvernichtungswaffen gefüllt waren.
Der fast 12.000 Seiten starke Bericht war zuvor internationalen
Journalisten präsentiert worden. Der irakische Verbindungsoffizier
für die UN-Inspektoren im Irak, Hossam Mohammed Amin, hatte gesagt,
das Dokument "bekräftigt, dass der Irak keine
Massenvernichtungswaffen mehr hat".
Blix bezeichnete den Rüstungsbericht als "letzte Chance" für
Bagdad. Sollten sich in dem Dokument Fehler finden, wäre der Irak
"selbstverständlich in Schwierigkeiten". Von dem irakischen
Rüstungsbericht erhoffe er sich unter anderem Klarheit über die
Verwendung von Aluminiumröhren im Irak, die nach Ansicht mancher
Experten als Zentrifuge zur Anreicherung waffenfähigen Urans dienen
könnten. (APA)