Gaza/Ramallah - Israelische Soldaten sind am Sonntag wieder mit Panzern und Planierraupen in das Flüchtlingslager Bureij im Gazastreifen eingedrungen, in dem am Freitag zehn Palästinenser getötet wurden. Die Militäraktion konzentrierte sich dieses Mal aber auf weniger besiedelte Gebiete am Rand des Lagers, wie aus palästinensischen Kreisen verlautete. Im Norden Israels an der Grenze zu Libanon wurden am Sonntag zwei israelische Soldaten bei einer Bombenexplosion verletzt.

Der israelische Angriff auf Bureij wurde am Samstag auch vom außenpolitischen Repräsentanten der EU, Javier Solana, kritisiert. Militäraktionen in dicht bewohnten Gebieten träfen immer unschuldige Opfer, erklärte er am Samstag. Den Familien der Opfer sprach er sein tiefes Mitgefühl aus. Bei dem Angriff waren zehn Palästinenser getötet worden, darunter auch zwei UNO-Mitarbeiter. Bei sechs Opfern handelte es sich um Mitglieder der militanten Organisation Hamas.

Auch im Westjordanland dauerten die israelisch-palästinensischen Auseinandersetzungen an. Mit besonderer Verärgerung reagierten die Palästinenser darauf, dass israelische Truppen mitten in Nablus, der größten palästinensischen Stadt, auf der einzigen bisher offenen Straße zwischen dem West- und dem Ostteil der Stadt eine Straßensperre mit einem Stahltor errichteten.

Israelische Truppen nahmen im Westjordanland ein Mitglied des Islamischen Jihads fest und erschossen andernorts ein weiteres. Dabei wurden auch fünf Menschen verletzt. (APA/AP)