Wien - Die Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien gibt ihren nächsten Milchverarbeiter ab. Wie das "WirtschaftsBlatt" schreibt, geht die slowakische NÖM-Tochter Rajo an den deutschen Meggle-Konzern mit Sitz in Wasserburg. "Wir haben dieser Tage die restlichen 49 Prozent erworben", bestätigte Meggle-Sprecher Heinz Brylla gegenüber dem "WirtschaftsBlatt". Die Raiffeisen Holding NÖ-Wien hatte bereits im Sommer eine Sperrminoritiät am Milchriesen NÖM an die italienische Parmalat verkauft. Rechtskräftig werde der Eigentumsübergang jedoch erst mit der kartellrechtlichen Genehmigung, die bereits beantragt worde sei, heißt es. Raiffeisen-Generaldirektor Erwin Hameseder habe noch vor kurzem gemeint, ein Verkauf der Rajo stehe noch nicht an, es werde jedoch darüber nachgedacht, wie es mit der slowakischen NÖM-Tochter weitergehen solle. Schuldenstand reduziert Laut Branchenkennern werde sich der Verkaufserlös aber positiv in der NÖM-Bilanz niederschlagen und den Schuldenstand der Badener Molkerei reduzieren, so das "WirtschaftsBlatt". Davon profitiere auch Neo-Miteigentümer Parmalat. Da die Italiener zudem eine Tochter in Ungarn haben und Baden nahe zur Slowakei liege, werde durch den Rajo-Verkauf das Ost-Geschäft von Parmalat und NÖM nicht beeinträchtigt. Für den Meggle-Konzern sei der Deal dagegen insofern wichtig, weil ihm am Ost-Standort Bratislava/Pressburg der internationale Mitbewerber Parmalat künftig nicht mehr in die Karten schauen könne. Das 1887 gegründete und als Buttererzeuger bekannt gewordene Familienunternehmen Meggle ist neben der Slowakei auch in Tschechien, Polen und Kroatien aktiv. Mit 1.450 Mitarbeitern wurde zuletzt ein Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro erzielt. (APA)