Im Test

Dass Microsofts Internet Explorer zwar nicht der beste, aber dafür der populärste Browser ist, ist eine verbreitete Meinung. Dass viele User aus diesem Grunde Netscapes Browser verwendent, ist bekannt. Doch was können alternative Programme wie Opera oder Mozilla wirklich? Der Webstandard testete die vor kurzem erschienen Neuauflagen der "exotischen" Browser.

Screenshot: Redaktion

Opera 7 Beta 1

Die norwegische Firma Opera arbeitet nun an der mittlerweile siebenten Auflage des bisher mit Lorbeeren überschütteten Browser. Die nun erschienene Windows-Beta kann kostenlos downgeloadet werden. Dabei muss man allerdings ein Banner-Fenster in Kauf nehmen – wer darauf verzichten will, kann um USD 29 eine werbefreie Version erstehen.

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Generalüberholung

Eine Generalüberholung hat das Interface erfahren. Das in Blautönen gehaltene und an die runden Formen von MacOS X und Windows XP erinnernde Erscheinungsbild ist übersichtlich und lässt sich frei konfigurieren. So lassen sich etwa die 3D-Icons beliebig per Drag&Drop an eine andere Stelle versetzen. Überhaupt scheint der Hersteller Gefallen an Apples aktuellem Betriebssystem zu finden: auch die Toolbar ähnelt sehr der MacOs-Menüleiste. Neben den üblichen Skins kann der User auch aus einigen Farbthemen wählen.

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Look and Feel

Opera hat auch in der Version 7 die Stärken der Vorgängerversionen behalten. Die Mouse-Navigation erleichtert das Surfen, der integrierte E-Mail-Client importiert Einstellungen aus Outlook oder Eudora und ist POP3-, IMAP- und ESMTP-fähig. Mit MDI (Multiple Document Interface) können die einzelnen Browserfenster unter einem Hauptfenster gesammelt werden. Die Hotlist erleichtert den Zugriff auf Mails, Bookmarks, History oder Browserfenster. Neu hinzugekommen ist das über Shift-F11 erreichbare Small-Screen-Rendering. Dieses Tool soll Webdesignern ermöglichen, Websites auf Kleinildschirmgröße (zum Beispiel eines Handhelds oder Mobiltelefones) zu überprüfen. Ganz fehlerfrei ist dieses Feature jedoch noch nicht (siehe Screenshot).

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Darstellung und Sicherheit

Opera 7.0 Beta kann in Gegensatz zu früheren Versionen in puncto Darstellung überzeugen. Der W3C-kompatible Browser lässt sich von JavaScript & Co nicht mehr aus der Ruhe bringen und zeigt Websites zumeist fehlerfrei an. Auch im Bereich der Sicherheit lässt Opera den Klassenprimus Internet Explorer auf der Strecke. Die Norweger bieten 128-Bit SSL und TLS; Javascript, Pop-Ups und Cookies können selbstverständlich deaktiviert werden.

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"The fastest Browser on Earth"

Im Test konnte Opera 7.0 sich zwar wieder klar als schnellster Browser beweisen. Allerdings verliert die aktuelle Beta im direkten Vergleich gegen die Vorgängerversion 6.5 deutlich an Geschwindigkeit.

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Achtung! Beta!

Allerdings ist Operas nordischer Kombinierer zumindest in der Betaversion noch nicht ganz ausgereift. Im Gegensatz zu Vorgängerversionen werden Bookmarks anderer Browser nicht direkt integriert. Zwar wurde an der Darstellung von Websites deutlich gefeilt, gelegentlich kann es aber noch zu Problemen kommen – so wurde beim Test mehrmals der Quelltext der Website angezeigt, die Site selbst allerdings nicht. Gelegentliche Abstürze können ebenso vorkommen.

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Mozilla 1.2.1

Seit wenigen Tagen steht die Version 1.2.1 der Web-Suite zum Download bereit. Der ursprünglich auf dem freigebenen Code des Netscape Navigators basierende Browser bietet in der aktuellen Version lediglich verbesserte DHTML-Funktionalitäten. Kostenlose Binaries für Windows, Linux, MacOs 9 und X sowie OpenVMS und OS/2 stehen zum Download bereit.

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Neuerungen

Das Mozilla-Paket besteht aus Browser, E-Mail- und Chat-Programm sowie Newsreader, HTML-Editor und Entwickler-Kit. In den vergangenen Versionen wurden der E-Mail-Client, bei dem sich nun auf bereits vom Server empfangene Nachrichten anwenden lassen, sowie die Integration mit Linux und Windows XP, verbessert. Der quelloffene Browser kann aber vor allem durch zwei Neuerungen bestechen.

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"Type Ahead Find" und "Link Prefetching"

"Type Ahead Find" nennt sich eine Erweiterung, mit der das Tippen einzelner Buchstaben auf der Website sofort zu einem entsprechenden Link führt. Mit "Link Prefetching" können Dokumente oder Bilder vorgeladen werden, so dass sie bei Bedarf sofort aus dem Cache verfügbar sind. Damit soll der Ladevorgang deutlich verkürzt werden.

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Geschwindigkeit

Mozilla 1.2.1 beherrscht ähnlich wie Opera mit MDI das sogenannte "Tabbed Browsing". In puncto Geschwindigkeit kann Mozilla noch einiges von Opera lernen – beim Test konnte der Norweger deutlich punkten. Mozilla hingegen bietet ein deutlich stabileres Produkt als die aktuelle Beta Operas an. (eru)

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