Wien - "Ein kalter Tag macht noch keinen Winter", sagt Handelsforscher Peter Voithofer angesichts der aktuellen Daten der Umfrage seines Arbeitgebers, des Institutes für Handels- und Gewerbeforschung zum bisherigen Weihnachtsgeschäft in Österreich: plus zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr brachte der zweite lange Einkaufssamstag, der erste noch plus 15 Prozent.Trotzdem ist das Einkaufsgeschäft insgesamt um drei Prozent rückläufig - nicht nur deswegen, weil heuer der 8. Dezember auf einen Sonntag fiel und somit fürs Geschenkebesorgen ausfiel. Kumulierte Rückgänge betrafen laut Voithofer die Bereiche Wintermode, Stiefel und Sportgeräte. Jedoch am Samstag zogen auch bei diesen Waren die Verkäufe an. Was mit dem Wetter zu erklären ist - der vergangene Samstag war der erste wirklich kalte Tag. Experten optimistisch Die Handelsexperten in der Wirtschaftskammer sind dennoch überzeugt, dass die Österreicher und -innen auch heuer wieder rund 1,45 Mrd. Euro für Weihnachten ausgeben werden und damit die Dezemberumsätze auf Vorjahresniveau liegen werden. Als Ausgleich für den 8. Dezember hoffen die Geschäftsleute heuer auf den 23. Dezember. Relativ früh heuer, nämlich schon seit dem ersten Weihnachtssamstag, setzte die Bekleidungsbranche auf vorweihnachtliche Rabattaktionen in der Größenordnung von 20, 30 und mehr Prozent auf viele bis sogar alle Waren - laut Insidern, weil die Winterware zuvor wie Blei in den Regalen gelegen sei und die Saison nur mehr kurz sei. Den Kälteeinbruch sehen vor allem überdachte Einkaufszentren positiv: Richard Lugner, Baumeister und Chef der Lugner City am Wiener Gürtel, berichtet etwa, in der vergangenen Woche habe sein Standort den "besten Donnerstag, Freitag und Samstag des Jahres" gesehen. Der erste Samstag habe seinen Mietern minus fünf Prozent, der zweite plus acht Prozent beim Umsatz beschert. (szem, APA, DER STANDARD, Printausgabe 10.12.2002)