London - Amnesty International hat davor gewarnt, Menschenrechtsverletzungen nur als Sache der Entwicklungsländer zu sehen. "Menschenrechte werden jeden Tag weltweit verletzt", sagte die Sprecherin der Organisation, Teresa Richardson, am Montag in London. Sie nannte dabei die Verschärfung der Anti-Terror-Gesetze etwa in Großbritannien, die immer noch praktizierte Todesstrafe in den USA und Folterungen in der Türkei. "Der einzige Weg, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten ist, wenn alle die Menschenrechte respektieren." Zum internationalen "Tag der Menschenrechte" an diesem Dienstag verwies die Sprecherin auch auf den jüngsten Amnesty-Jahresbericht, der 2001 Menschenrechtsverletzungen in 152 Ländern und Regionen weltweit feststellte. In 111 Ländern dokumentierte die Organisation Folterungen. In 47 Ländern seien Menschen ohne Gerichtsverfahren hingerichtet worden und in 35 Staaten würden Menschen einfach "verschwinden", hieß in dem Bericht. Die Dunkelziffer liegt nach Einschätzung von Amnesty vermutlich weit höher. Der "Tag der Menschenrechte" erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948.(APA/dpa)