Irakischer Oppositioneller rechnet "sehr bald" mit US-Angriff
Achmed Shalabi: "Iran würde Exil-Iraker nicht hindern, für die Befreiung des Irak zu kämpfen"
Redaktion
,
Teheran - Der irakische Oppositionelle Achmed Shalabi
geht davon aus, dass die USA den Irak "sehr bald" angreifen werden.
Washingtons Politik ziele darauf ab, den irakischen Machthaber Saddam
Hussein zu stürzen, sagte der Vorsitzende des Irakischen
Nationalkongresses (INC) am Montag bei einem Besuch in der iranischen
Hauptstadt Teheran. Er sei zwar kein Militärexperte, aber die
Vorbereitungen der USA seien "für eine sehr nahe Zeit" gedacht. Im
Übrigen gehe er davon aus, dass der Iran etwaige Exil-Iraker im Falle
eines US-Angriffs nicht daran hindern würde, "für die Befreiung des
Irak" zu kämpfen.
Der Iran habe eine gute Beziehung zu kurdischen, islamistischen
und unabhängigen Gruppierungen im Irak und habe "das Anliegen der
Befreiung" immer unterstützt, betonte Shalabi weiter. Bei seinen
Gesprächen mit weiteren hochrangigen Exil-Irakern im Iran sei es im
Wesentlichen um die am kommenden Wochenende in London geplante
Konferenz der irakischen Oppositionsgruppen sowie die mögliche
irakische Führung nach einem Sturz von Saddam Hussein gegangen. "Der
Föderalismus, den wir anstreben, soll die Iraker und den Irak
zusammenbringen und sie nicht auseinander reißen", sagte Shalabi.
An den
Diskussionen hinter verschlossenen Türen haben unter anderem die
Kurdenführer Masud Barsani und Dshalal Talabani teilgenommen, wie es am
Dienstag aus der iranischen Haupstadt lautete. Auch der Chef der schiitisch-islamischen Gruppe SCRI,
Ajatollah Mohammed Bakr el Hakim, und Achmed Khalabi vom Irakischen
Nationalkongress seien dabei gewesen.
Entwicklung des Irak für Iran wesentlich
Für das Gastgeberland Iran sagte der Vorsitzende des Auswärtigen
Ausschusses im Parlament, Mohsen Mirdamadi, die Entwicklungen beim
Nachbarn Irak seien für Teheran von weit größerer Bedeutung als die
in Afghanistan. Der Irak und Iran, die zu den wichtigsten Ölförderern
der Welt gehören, hatten 1980-88 einen Krieg mit mehreren hundert
tausend Toten geführt. Die wichtigsten irakischen Oppositionsgruppen
werden sich am 14. und 15. Dezember wieder in London treffen. (APA)
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