Die Aktion "Baby.Comeback" wird 2003 fortgesetzt.
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Klagenfurt - Aus- und Weiterbildung für den Wiedereinstieg ins Berufsleben bietet die Kärntner Arbeiterkammer Frauen in Karenz mit der Aktion "Baby.Comeback". Heuer erstmals mit großem Erfolg durchgeführt, wird die Aktion 2003 fortgesetzt, und zwar mit einem erweiterten Angebot, wie AK-Präsident Günther Goach am Dienstag erklärte. Von der Politik fordert die AK mehr qualifizierte Arbeitsplätze für Frauen durch entsprechende Fördermaßnahmen in den Betrieben. EDV als Renner 3.551 Frauen habe man im Rahmen der Aktion eingeladen, das kostenlose Kursangebot für Wiedereinsteigerinnen zu konsumieren, insgesamt 488 hätten das Angebot angenommen, erklärte Goach bei einem Pressegespräch in Klagenfurt. Die Akzeptanz von 14 Prozent sei ein hervorragender Wert. Goach: "72 Prozent der Frauen hätten sonst keine Weiterbildung gemacht." Vor allem der EDV-Kurs war laut Goach ein "echter Renner". Für das kommende Jahr wird das Angebot noch ausgeweitet, neben EDV, Arbeitsrecht und Sozialrecht wird auch ein Modul "Verhandlungstechnik" angeboten. Ausweitung des Angebots und der Standorte Marlene Diethart von der Abteilung Bildung der AK Kärnten betonte, diese Erweiterung sei gerade für die Frauen wichtig. "Es sind schon einmal die Einstiegsgehälter für Frauen bei gleicher Qualifikation um 18 Prozent niedriger als bei Männern. Da bedarf es auch der richtigen Verhandlungstechnik, und das bieten wir an." Neben der inhaltlichen Erweiterung werden die Kurse im kommenden Jahr auch an mehr Standorten angeboten. In Kooperation mit dem Berufsförderungsinstitut und den Volkshochschulen gibt es die Kurse damit in allen Bezirksstädten Kärntens. Die Kosten der Aktion bezifferte Goach mit etwa 110.000 Euro. Für die Mütter ist das Angebot kostenlos, Teilnehmerinnen erhalten außerdem einen einmaligen Beitrag von 40 Euro für die Kinderbetreuung. Unverzichtbare Qualifizierungsoffensive Laut Goach sind derartige Qualifizierungsoffensiven für die Frauen ein Gebot der Stunde: "Wenn Frauen wieder in den Beruf einsteigen, werden sie nur zu oft in die geringfügige Beschäftigung gedrängt, auch die Zahl der Teilzeitjobs nimmt stark zu." Zwar würde ein Teil der Frauen freiwillig nur Teilzeitarbeit annehmen, insgesamt gingen aber immer mehr Vollzeit-Arbeitsplätze verloren. "Wenn die Frauen dann wieder ganztags arbeiten wollen, gibt es keine Jobs", kritisierte Goach. Hier sei die Politik gefragt, die sich darum bemühen müsste, Frauen den Zugang zu Zukunftsbranchen zu erleichtern. Goach forderte, dass es verbindliche innerbetriebliche Förderpläne für Frauen geben müsse, die Angebote für Fort- und Weiterbildung enthalten müssten. Unternehmen, die öffentliche Aufträge erhalten wollen, sollten solche Förderpläne vorweisen müssen. Um einen weiteren Abbau der sozialen Sicherheit zu verhindern, müssten zudem freie Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer ins Arbeitsrecht einbezogen werden. (APA)