Wien - Dreizehn Meter Länge, 5,5 Meter Breite, eine Höhe von bis zu 5,4 Metern und ein Gewicht von 17 Tonnen: Das sind die Kenndaten des bisher größten von Austrian Aerospace entwickelten und gebauten Satellitencontainers. Das Monstrum soll laut der österreichischen High-tech-Firma noch im Dezember die Reise nach Toulouse (Frankreich) zum antreten. Auftraggeber ist der dort ansässige europäische Satellitenbauer Astrium. Der Gesamtauftragswert liegt bei 850.000 Euro. Satelliten mit ihren empfindlichen Instrumenten ins All zu schießen und dort in den unendlichen Weiten zentimetergenau zu platzieren, ist eine Sache. Doch auch vor dem Start wollen die Geräte auf der guten, alten Erde sicher bewegt werden, teilweise über Kontinente hinweg. Die Herstellung geeigneter Container gehört zu den Spezialgebieten von Austrian Aerospace. Klima muss passen Das Satelliten-Transportgehäuse muss dabei nicht nur besonders stabil sein, auch das Raumklima muss passen, schließlich befindet sich der europäische Weltraumbahnhof in Kourou im feucht-heißen Äquatorklima Südamerikas. Computer sind innerhalb des Containers mit der Berechnung der erforderlichen Bedingungen beschäftigt, Klimaanlagen und Lufttrocknungsvorrichtungen führen die Anweisungen aus. Staub und mögliche chemische Verunreinigungen werden durch Partikel- und Aktivkohlefilter reduziert und innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten. Eine Besonderheit des 17 Tonnen schweren Containers ist sein wie ein Teleskop aus- und einzufahrender Deckel. Dieser ermöglicht, die Gesamthöhe des leeren Behälters auf 4,2 Meter zu reduzieren. Dies soll den Transport - etwa unter Brücken oder Wegweisern - erleichtern. Austrian Aerospace gehört zur Weltraumtechnikgruppe Saab Ericsson Space und hat nach Firmenangaben im Jahr 2001 mit 118 Mitarbeitern einen Umsatz von sechzehn Millionen Euro erzielt. Die Firma hat sich auf den Bereich der Ausrüstung von Satelliten mit Elektronik, Mechanik und Thermalisolatoren spezialisiert und weltweit profiliert. Der neueste Container wurde von Austrian Aerospace entwickelt, der Bau erfolgte bei den beiden oberösterreichischen Unternehmen Gföllner und Pamminger. (APA)