IBM Österreich wirft einen softwareorientierten Blick auf den gehobenen KMU-Bereich. Im letzten halben Jahr seien, unter anderem durch die kürzlich zugekaufte Softwareentwicklungsfirma Rational, Services und Pakete für dieses Marktsegment entwickelt worden, hieß es am Dienstag in einem Pressegespräch. Als Brücke zum Mittelstand diene der "Dynamic Workplace" und die dahinter liegenden Programme, meinte die IBM Software Solution-Expertin Barbara Jax.

"Dynamischer Arbeitsplatz"

"Unser Ziel ist ein dynamisch konfigurierbarer Arbeitsplatz, der das Dilemma der vielen Integrationspunkte löst", betonte Jax. "Geheime" Passwortlisten für die unterschiedlichsten parallel laufenden Programme und Oberflächen sollen damit der Vergangenheit angehören. Im eigenen Haus habe man im Jahr 1996 begonnen, rund 5.600 Domainnamen und über 8.000 Intranetseiten in eine intelligente Oberfläche zu integrieren. Die Einsparungen bezifferte sie bei über 300.000 Angestellten in 164 Ländern mit etwa 6.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr.

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Nach der detaillierten Ausbildung des Organisationsschemas sei man über ein mäßig erfolgreiches funktionsorientiertes Modell zum Mitarbeiter im Zentrum gestoßen. Die verschiedenen Rollen, die ein Benutzer im Laufe des Tages im Unternehmen einnehmen könne, würden in einem Profil gespeichert, das über dargestellte Inhalte aus zahlreichen Quellen, so z.B. aus der Buchhaltung oder von Drittanbietern (Kurzmeldungen) entscheide. Die komplette Infrastruktur, bestehend aus der Portalsoftware, Content Management-Instrumenten bis hin zur Integration in die Backend-Anwendungen könne mit IBM-Produkten abgedeckt werden, sagte Jax.

"Quickstart Angebote"

Eine eigene Lösung für den Mittelstand, der in Österreich bekanntermaßen weniger Mitarbeiter pro Unternehmen umfasst als in anderen Ländern, soll mit dem verhältnismäßig billigen "Websphere Portal Express" angesprochen werden. So genannte "Quickstart Angebote" für Portal- und Kolaborationsprodukte zwischen 8.000 und 12.000 Euro und benutzerabhängigen Kosten ab 50 Euro (Intranet: 25 Euro, Extranet: 77 Euro) pro Anwender sollen Unternehmen mit 20 bis 50 Mitarbeitern ansprechen.

Windows und Linux

Vorteile gegenüber Platzhirschen wie SAP und Oracle sei vor allem die Positionierung im heterogenen Umfeld unterschiedlicher Betriebssysteme wie Windows und Linux. "Der Kunde profitiert von Kolaborationsmöglichkeiten, Metasuchfunktionen und Content Management-Lösungen", meinte Jax. Neben einem garantierten ROI steige auch die Mitarbeiterzufriedenheit durch Nutzer-orientierte Systeme in Marketing, Vertrieb und Personalbereich sowie im Management.

Momentan seien 5 bis 7 konkrete Projekte am Laufen, wovon ein Drittel dem Mittelstand zuzuordnen sei. Als Beispiel nannte Jax die SKW Schöllerbank. Für das nächste Jahr schätzt sie das Potenzial auf 10 bis 20 Neukunden, vor allem aus dem Bankensektor. (APA)