Paris - Die französische Regierung will eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union davon abhängig machen, dass sich die Türken "unseren Werten anschließen". Vom EU-Gipfel in Kopenhagen solle dafür eine "Botschaft der Öffnung, aber auch der Wachsamkeit" ausgehen, sagte Premierminister Jean-Pierre Raffarin am Dienstag vor der Pariser Nationalversammlung. "Wir werden die türkische Regierung nur an ihren Handlungen und das türkische Volk nur an seiner Fähigkeit messen, sich unseren Werten anzuschließen", betonte Raffarin. Zunächst müsse die Türkei die sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Kriterien der EU erfüllen. Dann müsse die Europäische Union die Fortschritte begutachten und erst dann könnten "eventuelle Verhandlungen beginnen", fügte der Premierminister hinzu. Die Pariser Tageszeitung "Figaro" hatte in ihrer Dienstagsausgabe eine Umfrage veröffentlicht, nach der derzeit 56 Prozent der Franzosen einen EU-Beitritt der Türkei ablehnen. Unter den Anhängern der rechts-bürgerlichen Pariser Regierungsmehrheit waren sogar zwei Drittel gegen die Aufnahme der Türkei. Raffarin sagte, es handle sich um eine "schwer wiegende Frage" und die Debatte müsse "im ganzen Land entwickelt werden". (APA)