Wollte Teil einer Jugendbewegung sein. Hab' mich bei "Starmania" beworben. Echt geil, eh!? Saß so ein Dicker hinterm Katheder, 'ne Tusse links, 'n Aufpasser rechts. Und ich voll auf Zug: "I wü sooo gärn landen . . .". Fiel keinem auf, dass ich ja eigentlich ein U-Boot in der Hose hab'. Kam aber voll phett, eh!?
Nachher: Gleitcreme ins Haar. Pickel weg. Und jetzt raus auf die Bühne: "Säx-bomb, Säx-bomb, I'm a Säx-bomb . . .". Ausscheidung nennen die so was. Kam auch wirklich ultrahart: Die Jeans eng wie 'ne Bahnunterführung. Meine Stimme so was von schräg: Muss der Flattermann sein. Aber, hey man: That's business. Nachher die endlose Anlaberei. Arabella drückt mich an ihre dicken Dinger. Riechen nach Zimt und Nüssen. Die Hirnis da unten quatschen was von "toller Erscheinung". Ich solle aber noch an mir "arbeiten". Blabla. Wie mein Lehrer. Echt ätzend. Voting so lala: 4,8. Sitze jetzt mit den anderen auf 'ner Couch, und wir inhalieren Nüsse - Packung in die Kamera, aber dalli, hat die Schwester Oberin noch gesagt. Glaube, in mir steckt etwas tief innen drin. Muss aber erst noch 'raus. Hollywood, icke komme! Nachher antanzen zum Supervoting. Die Schnalle im Zigeunerlook brabbelt was von: "Oh je, du bist raus . . ." Echt krass. Die können mich mal. Das nächste Mal steig' ich schon vorher aus, wie dieses Tiroler Weichei, dem "der Starrummel über den Kopf gewachsen ist". Jetzt startet sowieso die Skateboard-Saison. Da kann ich jede anbaggern. Und brauch' dafür keinen auf Pavarotti machen. (poh/DER STANDARD, Printausgabe vom 11.12.2002)