Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Archiv
"Seit unserem Eintritt in den osteuropäischen Markt haben sich vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr positiv entwickelt", sagt Wolfhard Fromwald, Vorstand der CA Immobilien Anlagen AG. Die Gesetzgebung entwickle sich durch laufende Anpassungen in eine "moderne Richtung". Für Investoren seien die Möglichkeiten in den EU-Kandidatenländern vor allem durch den anhaltenden Wirtschaftsaufschwung, den Nachholbedarf an modernen Gewerbeflächen, aber auch durch die "sehr lebendige Vermietungssituation" sehr gut. All diese Faktoren zusammen würden dazu führen, dass die Renditen trotz leichter Rückgänge in den vergangenen drei Jahren immer noch um drei bis fünf Prozent über jenen in Österreich liegen würden, sagt Fromwald. Diesen Nachholbedarf bestätigt auch Rudolf Riedl, Leiter des Strabag-Projektes "Shopping Center Budapest". Dieses Projekt umfasst auf einer Größe von rund 93 Hektar ein multifunktionales Fachmarktzentrum sowie einen Gewerbe- und Businesspark. Das Einkaufszentrum beherbergt neben dem größten Supermarkt Ungarns auch eine Kika-Filiale sowie den französischen Baumarkt Bricostore. Insgesamt stehen den Besuchern dort 4500 Parkplätze zur Verfügung. Hauptstädte Obwohl sich auch andere Städte im Osten gut entwickeln würden, bleibe der Fokus der CA Immobilien Anlagen AG auf die zentral- und osteuropäischen Hauptstädte gerichtet, so Fromwald. Seine Begründung: "Wir sehen dort ganz einfach auch einen Investorenmarkt, der woanders noch nicht vorhanden ist." Auch Karl Petrikovics, Chef der größten Immobiliengesellschaft Österreichs, der Immofinanz, ortet gestiegenes Interesse an Investments in den Hauptstädten Prag, Budapest oder Warschau. Städte in Rumänien, Bulgarien oder der Ukraine seien dagegen noch eher für Developer interessant, da diese sich ihre höheren Risiken durch entsprechend höhere Renditen absichern lassen würden, sagt der Immofinanz-Vorstand. Er ist überzeugt, dass die EU-Osterweiterung "irre Chancen" für Österreich bringt, da Wien vom Rand der Union in deren Mitte rücken würde. Trotz dieser Chancen müsse man bei Investments im Osten beachten, dass die derzeitigen Mieten noch in Zeiten "absoluten Mangels" vereinbart worden seien und daher in Zukunft nicht mehr zu erzielen sein werden, warnt allerdings Fromwald: "In zwei bis drei Jahren wird die Summe der Mieteinnahmen sicher geringer ausfallen. Kompensiert werden könnte das durch sinkende Kaufrenditen vor allem in den guten La- gen. Dadurch steigen Werte und Verkaufspreise der Objekte." Dreißig Prozent Ostanteil Die CA Immo AG hält bereits rund ein Drittel ihres Immobilienvermögens in Höhe von 411 Mio. Euro in Osteuropa, auch flächenmäßig wird jeder dritte Quadratmeter in den Kandidatenländern verwaltet. Der Anteil am Ergebnis betrage sogar 50 Prozent, so Fromwald. (Robert Zwickelsdorfer/DER STANDARD, Printausgabe, 11.12.2002)