Berlin - Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) will im Bundesrat gegen eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer stimmen. Zwar halte er die Erhebung einer solchen Abgabe grundsätzlich für richtig, sagte Beck am Dienstagabend in der Sendung "Vorsicht! Friedman" des Hessischen Rundfunks. Er wolle jedoch aus "innerparteilicher Disziplin" zum jetzigen Zeitpunkt der Wiedereinführung nicht zustimmen. Er schäme sich dafür nicht, sondern leiste mit seiner Haltung einen Beitrag, dass "diese Republik politikfähig bleibt". In der SPD gibt es Differenzen über die Steuer zwischen Kanzler Gerhard Schröder sowie Fraktionschef Franz Müntefering und den Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Sigmar Gabriel und Peer Steinbrück. Schröder hatte am Montag im SPD-Vorstand an die Adresse Münteferings gesagt: "Mit Steuererhöhungen kann man keine Wahlen gewinnen." Zuvor hatte der Fraktionschef die Vermögenssteuer-Initiative von Gabriel und Steinbrück ausdrücklich begrüßt. Beck räumte ein, dass der Zeitpunkt der Diskussion nicht der günstigste gewesen sei. Es dürfe nicht vergessen werden, dass in Deutschland derzeit nur 2,4 Prozent aller Steuern aus Vermögen generiert würden, während es in den USA zehn Prozent seien.(APA)