Tel Aviv - Der regierende rechtsnationalistische Likud-Block des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon hat rund sechs Wochen vor der vorgezogenen Parlamentswahl am 28. Jänner an Popularität verloren. Nach einer Meinungsumfrage der Tageszeitung "Yediot Aharonot" vom Mittwoch würde Likud zwar mit 33 (von 120) Mandaten (bisher 19) immer noch deutlich stärkste Fraktion werden, dennoch büßte sie gegenüber einer Umfrage vor einer Woche fünf Mandate ein. Die Umfrage unter 550 Israelis sah die oppositionelle Arbeiterpartei unter ihrem Spitzenkandidaten Amram Mizna unverändert mit 21 Mandaten (bisher 25) an zweiter Stelle. Politische Beobachter begründeten die Likud-Einbußen mit der Kandidatenwahl der Partei in dieser Woche, bei der der ultrarechte Flügel unter Führung von Außenminister und Ex-Ministerpräsident Benjamin Netanyahu deutlich an Einfluss gewonnen hat. Dies wiederum könnte eine Friedenslösung im Konflikt mit den Palästinensern weiter erschweren. Dem Umfrageergebnis zufolge wird das gesamte rechts-religiöse Lager in der nächsten Knesset über eine knappe absolute Mehrheit von 63 der 120 Abgeordnetenmandate verfügen. Die statistische Fehlerquote der Umfrage lag nach Angaben von "Yediot Aharonot" bei 4,2 Prozent. (APA/dpa)