San Francisco - Die Stanford-Universität hat als erste US-Hochschule die Absicht erklärt, embryonale Stammzellen zu klonen. Das Projekt wird von einem anonymen Förderer mit umgerechnet 11,87 Mill. Euro unterstützt und soll sich vor allem der Krebs- und Stammzellenforschung widmen, wie die Universität am Dienstag mitteilte. Andere Forschungseinrichtungen sollten Zugang zu jeder Art von Stammzellen erhalten, die möglicherweise gewonnen würden. Leiter des neuen Instituts ist der Medizinprofessor Irving Weissman, ein vehementer Verfechter der Stammzellenforschung. Er wehrt sich gegen Vorwürfe, Embryonen klonen zu wollen. Weissman sagte, man werde für das Projekt embryonale Stammzellen ausschließlich zur Erforschung von Krankheiten verwenden. Das Schaffen menschlicher Stammzell-Linien sei nicht das gleiche wie Klonen. Vorgangsweise Die Stammzellen sollen gewonnen werden, indem DNA einer krankhaften adulten Stammzelle in eine Eizelle eingesetzt wird. Gleichwohl würde so eine exakte genetische Kopie des Spenders der adulten Zelle entstehen, ließe man die Eizelle weiter wachsen. Ronald Green, Vorsitzender einer Ethikkommission zur Stammzellforschung, begrüßte das Forschungsprojekt. Allerdings sei "Klonen" der zutreffende Begriff für die geplante Forschung. Embryonale Stammzellen sind in ihrer Entwicklung noch nicht festgelegt und dadurch "Alleskönner". Binnen weniger Wochen gehen aus ihnen alle rund 200 verschiedene Zelltypen des Menschen hervor. Dieses Potenzial will die Wissenschaft zur Heilung schwerer Krankheiten nutzen. Kirchliche Gruppen und Abtreibungsgegner sind gegen die Forschung. Australisches Parlament stimmte für Stammzellenforschung Das australische Parlament hat am Mittwoch einen Gesetzentwurf gebilligt, der die eingeschränkte Forschung an menschlichen Stammzellen zulassen soll. Wissenschafter hoffen, die Forschung werde zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen. Die Unterzeichnung des Gesetzestextes seitens des Generalgouverneurs ist nur noch eine Formalität, Ende des Jahres könnte die Regelung dann in Kraft treten. Demnach wäre die Forschung an 60.000 eingefrorenen Embryonen, die bis zum April diesen Jahres in Kliniken zur künstlichen Befruchtung angefallen sind, für zunächst drei Jahre erlaubt. Nach Ablauf der Frist könnte die Forschung an weiteren überschüssigen Embryonen aus In-Vitro-Befruchtungen gestattet werden - allerdings nur, wenn die Regierung sicher ist, die keine Embryonen ausschließlich zu Forschungszwecken erzeugt werden. (APA/AP)