Moskau - Ein Tschetschenen-Kongress unter Ausschluss der Rebellen hat erwartungsgemäß den Weg für die vom Kreml erdachte Lösung des Konflikts um die Kaukasus-Republik geebnet. Unter Führung des Verwaltungschefs von Tschetschenien, Achmed Kadyrow, billigte die Versammlung in der Stadt Gudermes am Mittwoch den Vorschlag eines Verfassungsreferendums im kommenden März. "Das Volk Tschetscheniens sieht sich nicht ohne Russland oder außerhalb Russlands", erklärten die Moskau-treuen Tschetschenen nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Friedensverhandlungen mit den Separatisten lehnte der Kongress ab.Einführung einer Präsidialrepublik vorgesehen Die russische Führung unter Präsident Wladimir Putin hatte nach dem Geiseldrama in Moskau Ende Oktober beschlossen, die politische Neuordnung der nach Unabhängigkeit strebenden Teilrepublik ungeachtet der fortdauernden Kämpfe voranzutreiben. Mit dem Referendum im März über eine neue Verfassung soll in Tschetschenien eine Präsidialrepublik eingeführt werden. Ehemals höchster islamischer Geistlicher erwägt Kandidatur Kadyrow, früher der oberste islamische Geistliche Tschetscheniens, schloss nach Angaben der Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" eine Kandidatur für das neue Präsidentenamt nicht aus. Bei seiner Wahl würde der 1996 gewählte Präsident und Rebellenführer Aslan Maschadow abgelöst, den Moskau als Verhandlungspartner ablehnt und mit Haftbefehl sucht. Die Moskau-treuen Tschetschenen sind untereinander zerstritten. Anfang kommender Woche will der frühere Polizeigeneral und jetzige Parlamentsabgeordnete Aslan Aslachanow in Moskau einen eigenen Kongress der Tschetschenen veranstalten.(APA/dpa)