Innsbruck - Die so genannte Psychofonie, eine Klangtherapie,
hilft bei der Behandlung von Migräne. Das hat eine neue Studie eines
Ärzteteams der Universitätsklinik Innsbruck und der
Christian-Doppler-Klinik Salzburg unter der Leitung des Tiroler
Mediziners Eugen Trinka bestätigt.
19 Patienten wurden mit der neurophysiologischen Klangtherapie
behandelt. 13 weitere Personen erhielten eine Placebo-Kassette. Nach
drei Monaten litten die Patienten der ersten Gruppe nach Angaben der
Ärzte seltener und weniger intensiv an Migräne und den oft damit
verbundenen Magenbeschwerden. Die Placebo-Gruppe verspürte dagegen
nur bei Müdigkeit und Allgemeinbeschwerden eine Besserung.
Nebenwirkungen seien vorerst nicht festgestellt worden.
Wirkungsweise
Die Psychofonie gilt bei den Experten auch auf Grund
vorangegangener Studien als "überzeugende Möglichkeit" der
Migräne-Behandlung. Die Therapie könne auch bei Kindern oder in der
Schwangerschaft eingesetzt werden. Medikamente müssten während der
Behandlung nicht abgesetzt werden. Die Patienten könnten sich die
Klangfolge über Walk- oder Discman im Alltag ohne Schwierigkeiten
anhören.
Psychofonie wirkt durch regelmäßiges Abhören eines Tonträgers mit
den patienteneigenen Tonfolgen. Ein vereinfachtes EEG
(Elektroenzephalogramm) wird im asymptomatischen Zustand von der
Stammhirnregion aufgenommen. In einem Speziallabor werden die
Analyseergebnisse durch eine aufwendige Computer-Software in
Klangfolgen umgesetzt. Der Patient hört sich seine eigene "Musik"
drei Mal täglich jeweils zehn Minuten an. Die Psychofonie findet
dabei über das Gehör einen direkten Zugang zum Hirnstamm. Dort regt
sie durch die akustischen Signale Konditionierungsvorgänge an. Diese
führen dazu, dass krankhafte, nicht organisch bedingte
Reaktionsmuster korrigiert oder gelöscht werden.
(APA)