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apa/dpa/foersterling
London - Weinexperten der Universität von Montpellier haben einen Weißwein kreiert, der in etwa die selben gesundheitsfördernden Eigenschaften wie Rotwein haben soll. Der Wein "Paradoxe Blanc", ein Chardonnay, enthält vier Mal mehr antioxidativ wirkende Polyphenole als gewöhnlich. "Paradoxe Blanc" ist bereits auf dem französischen Markt. Zielgruppe sind Typ-I-Diabetiker. Bei diesen soll der Wein den Antioxidantien-Gehalt im Blut steigern. Die Ergebnisse erscheinen im Journal of Agricultural and Food Chemistry. Der Wein wurde von Forschern um Pierre-Louis Teissedre vom Laboratoire de Chimie Analytique mit einem besonderen Kelterverfahren produziert. In einem Extraschritt ließen die Wissenschaftler die zerquetschten Weintrauben sechs Tage besonders weich werden und setzten anders als beim herkömmlichen Verfahren eine höhere Temperatur ein. Ein bis Zwei Gläser für den Diabetiker Laut Teissedre sollen ein bis zwei Gläser täglich den oxidativen Stress bei Diabetikern reduzieren. Der oxidative Stress wird durch zellschädigende freie Radikale ausgelöst. Von den Polyphenolen wird seit längerer Zeit vermutet, dass sie den Organismus unterstützen, diese aggressiven Substanzen unschädlich zu machen. Außerdem sollen die Polyphenole, die besonders in der Weintraubenschale vorkommen, die Arterien vor Fettablagerungen schützen. Dies muss das französische Team bei "Paradoxe Blanc" erst beweisen. Gelingt dies, könnte der Wein folglich vor Herzerkrankungen schützen, berichtet New Scientist. Da Rotwein mit den Schalen gekeltert wird, genießt dieser den Ruf, Herzerkrankungen vorzubeugen. Studien in vielen Ländern haben bereits gezeigt, das der regelmäßige aber moderate Genuss von Alkohol das Herz schützt. Einige wenige behaupten, dass Rotwein diesbezüglich eine größere Wirkung besitzt als andere alkoholische Getränke. Dies wird wiederum auf den Polyphenol-Gehalt zurückgeführt. Dennoch können einige Experten der postulierten gesundheitsfördernden Wirkung nichts abgewinnen. (pte)