Wien - SPÖ-Konsumentensprecher Johann Maier hat sich am Donnerstag vehement gegen die Einhebung von Bankomat-Gebühren in Österreich ausgesprochen. Die Vorgangsweise der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) in Wien ist aus Sicht Maiers "rechtswidrig": Denn die beim Erhalt einer Bankomatkarte zu unterschreibenden "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" könnten nicht einseitig geändert werden. Das von der RLB NÖ-Wien angeführte Argument zur Einhebung dieser Gebühr sei "schlichtweg falsch". Vielmehr, so Maier weiter, handle es sich "um eine neue Belastungswelle der Banken, die sich ein weiteres Körberlgeld holen wollen". "Testballon" für anderen Banken Die RLB NÖ-Wien müsse offenbar einen "Testballon" für die anderen Banken starten, vermutet Maier. Den für Konsumentenschutz zuständigen Minister, Dieter Böhmdorfer (F), forderte er heute in einer Aussendung auf, "endlich die Konsumenteninteressen im Bankenbereich zu wahren". Im Gebührenbereich sei die schwarz-blaue Regierung in den vergangenen drei Jahren "absolut untätig" gewesen. Maier sieht in der jetzigen Situation Analogien zur Einführung von Kontoführungsgebühren: "Damals wurden die Konsumenten zuerst dazu gebracht, sich ein Girokonto zuzulegen, um in Folge Gebühren für diese Leistung zu verlangen. Auch damals sprachen die meisten Banken davon, solche Gebühren selbstverständlich nicht einführen zu wollen, um es kurze Zeit später sehr wohl zu tun." Seltsam mute auch an, die Bankkunden aus Kostengründen zuerst vom Schalter weg zu den Automaten zu bewegen, um in Folge dann auch für dieses Selbstbedienungsangebot zusätzlich bezahlen zu müssen. Der SPÖ-Abgeordnete verwies auch darauf, dass die Bargeldbehebung im Inland ohnehin bereits durch die Buchungszeilengebühren verrechnet würde. Im Fall der Einführung von Bankomat-Gebühren würde es damit also zu einer "ungerechtfertigten Doppelverrechnung" kommen.(APA)