Wien – Medizinischen Fachkreisen steht ab Donnerstag, das "Infektionsnetz Österreich" kostenlos zur Verfügung. Das Netz stellt Ärzten, Apothekern, Gesundheitsbehörden, Studenten, Pharmamitarbeitern und Gesundheitspersonal aktuelle Infos über Infektionen, Erreger und Antiinfektiva wie zum Beispiel Antibiotika bereit. Die Initiatoren hoffen, dass auch an Österreich grenzende Länder diese Idee aufgreifen, um Infektionskrankheiten besser in den Griff zu bekommen.

"Infektionsnetz Österreich" ist eine Initiative der Klinischen Abteilung für Infektionen und Chemotherapie der Universitätsklinik für Innere Medizin I am Wiener AKH und der Österreichischen Gesellschaft für Chemotherapie. An der Plattform sind Institutionen und Experten aus ganz Österreich beteiligt. Die teilnehmenden Institutionen können das Infektionsnetz mit entsprechenden Fakten füllen und entwickeln. Es wird laufend ergänzt und aktualisiert. Ein Redaktionsteam unter Aufsicht des Infektionsspezialisten Wolfgang Graninger von der Abteilung für Infektionen und Chemotherapie und ein wissenschaftlicher Beirat, in den alle teilnehmenden Institutionen ihre Vertreter entsenden, sorgen für die Qualitätskontrolle der medizinischen Inhalte. Die Internet-Plattform soll darüber hinaus den Dialog zwischen dem niedergelassenen Bereich und den Experten in den universitären Zentren fördern und anregen.

Das "Infektionsnetz Österreich" ist auch als Appell zur nationalen Zusammenarbeit zu sehen. Die Infektionsbekämpfung und die Resistenzsituation kann selbst in verschiedenen Abteilungen stark variieren, weshalb eine gemeinsame Informationsgrundlage erforderlich ist. Innerhalb des kommenden Jahres soll der Informationspool noch wesentlich erweitert werden. Die neu eröffnete Plattform versteht sich somit als elektronisches "work in progress". (pte)