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Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay
Kopenhagen - Mit dem festen Willen zum Abschluss des bisher größten Erweiterungsprozesses in der EU-Geschichte und einem klaren Signal für die weitere Annäherung der Türkei hat am Donnerstagabend das EU-Gipfeltreffen in Kopenhagen begonnen. Bis zuletzt gab es aber Unsicherheiten über die konkrete Botschaft an die Regierung in Ankara und Finanzprobleme bei der Erweiterung. Während Polen zusätzliche Hilfen für den Beitritt forderte, warnte der Vorsitzende der zweitägigen Konferenz, der dänische Regierungschef Anders Fogh Rasmussen, vor überzogenen Ansprüchen. Sonst könnte der für 1. Mai 2004 geplante Beitritt Polens bis 2007 verzögert werden. "Wir werden unser Äußerstes tun, um Polen an Bord zu haben", versichert er aber. Schröder appelliert "historische Chance" nicht zu vergeben Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder appellierte an die Bereitschaft der alten und der künftigen EU-Mitglieder zum Kompromiss. Die historische Chance der EU-Erweiterung dürfe nicht vergeben werden, sagte er bei seiner Ankunft im Kopenhagener Messezentrum. Deutschland werde diesen Fehler jedenfalls nicht machen. Der polnische EU-Chefunterhändler Jan Trusczynski sagte, er sehe "sehr gute Chancen" für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Polen hat zusätzliche Förderungen in der Höhe von zwei Milliarden Euro verlangt. Für die Finanzierung der bisher größten EU-Erweiterung liegt ein Paket von 40,5 Milliarden Euro für alle Länder im Zeitraum 2004 bis 2006 auf dem Tisch. "Diese Konferenz ist wichtiger als Jalta und Potsdam" Die Europäische Union will in Kopenhagen in einer historischen Geste die für 2004 geplante großen Erweiterung von 15 auf 25 Länder besiegeln. Der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski sagte in Warschau vor seiner Abreise nach Dänemark, der Gipfel sei entscheidend für die Zukunft des gesamten Kontinents. "Diese Konferenz ist wichtiger als Jalta und Potsdam" sagte er mit Blick auf die Konferenzen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, die zur Teilung des Kontinents geführt hatten. Mit 1. Mai 2004 sollen folgende zehn Länder in die EU aufgenommen werden: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn und Zypern.(APA/dpa)