Im Streit mit dem deutschen Bundeskartellamt um die Übernahme der "Berliner Zeitung" verschärft die Verlagsgruppe Holtzbrinck den Ton. In einer Mitteilung vom Freitag wirft der Medienkonzern ("Die Zeit", "Handelsblatt", Rowohlt, S. Fischer) den Wettbewerbshütern eine Bevorzugung des Axel Springer Verlags vor. Das Bundeskartellamt wende das Engagement von Holtzbrinck "um eine ausgewogene Medienvielfalt in der Bundeshauptstadt" nun gegen das Unternehmen, "um angebliche Gefahren für den Konkurrenten Springer abzuwehren", heißt es dort."Alle rechtlichen Möglichkeiten" sollen einsetzt werden Hintergrund sei die Befürchtung des Kartellamts, dass Holtzbrinck im Fall einer Übernahme des Berliner Verlags ("Berliner Zeitung", "Berliner Kurier", "Tip") langfristig auch auf dem Berliner Anzeigenmarkt einen Vorsprung erzielen könnte. Derzeit werde der Anzeigenmarkt jedoch mit einem Anteil von mehr als 55 Prozent vom Axel Springer Verlag beherrscht, hob die Verlagsgruppe Holtzbrinck hervor. Das Unternehmen will das am Donnerstag vom Kartellamt verhängte Verbot der Übernahme des Berliner Verlags wie bereits angekündigt nicht hinnehmen. "Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten einsetzen, um den Berliner Verlag erwerben zu können und die Medienvielfalt in Berlin zu sichern", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Holtzbrinck-Geschäftsführung, Michael Grabner. Der Stuttgarter Medienkonzern kann entweder vor das Oberlandesgericht Düsseldorf ziehen oder eine Ministererlaubnis beantragen. Holtzbrinck gehört in Berlin bereits der "Tagesspiegel". Die Wettbewerbshüter hatten daher den Kauf der "Berliner Zeitung", die zuvor dem Verlag Gruner+Jahr gehörte, abgelehnt. (APA/dpa)