Paris - Der monatelange Streit über die Finanzierung des milliardenteuren Satelliten-Navigationssystems Galileo ist nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ESA beigelegt. Es sei eine grundsätzliche Einigung innerhalb der ESA über die Anteile der einzelnen Mitgliedsländer erzielt worden, teilte ESA-Generaldirektor Antonio Rodote am Freitag in Paris mit. Bis zum 22. Dezember soll die offizielle Zustimmung der einzelnen Mitgliedsländer zu dieser Grundsatzvereinbarung über das Galileo-Projekt vorliegen, dessen Kosten mit rund 3,5 Milliarden Euro veranschlagt werden. Mit Galileo wollen die Europäer eine Konkurrenz zum Navigationssystem GPS aufbauen, mit dem die Amerikaner eine Monopolstellung haben. Durch die Auseinandersetzungen über die Finanzierung waren die Galileo-Pläne monatelang auf Eis gelegt. Zuletzt hatten sich innerhalb der ESA Italien und Deutschland die Führungsrolle im Galileo-Projekt streitig gemacht. Die größten Anteile an dem Projekt sollen sich nach ESA-Angaben mit jeweils 17,5 Prozent gleichmäßig auf Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien verteilen. Mit Galileo könnten Autos, Flugzeuge und Schiffe zielgenau geortet werden. Das System kann auch im Umweltbereich, in der Landwirtschaft ober bei Such- und Rettungsdiensten eingesetzt werden. Die ersten Galileo-Satelliten sollen 2004 starten. Voll funktionsfähig soll das Netz aus insgesamt 30 Satelliten 2008 sein. Die Hälfte der Anschubfinanzierung von 1,1 Milliarden Euro für die Jahre 2002 bis 2005 will die EU tragen, die andere Hälfte soll die ESA übernehmen. (APA/dpa)