Wien - Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl hat sich
neuerlich für eine Regierungsbeteiligung der SPÖ ausgesprochen. In
der Sonntagsausgabe der "Kleinen Zeitung" wird Häupl mit den Worten
"Vernunft sagt Ja zu Schwarz-Rot" zitiert. "Der kleine Hackler in der
Voest, dem die schwarz-blaue Regierung zweieinhalb Jahre das Geld aus
der Tasch'n gezogen hat, der wünscht sich, dass die SPÖ ihn schützt.
Das kann sie nur in der Regierung, nicht aber in der Opposition", so
Häupl.
Er habe aber den Eindruck, dass Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
(V) lieber die Koalition mit den Freiheitlichen fortsetzen würde.
"Ich bezweifle, dass es die ÖVP ernst meint der mit der SPÖ. Wer sich
sachlich einigen will, braucht dafür eine Vertrauensbasis". Bezüglich
Vorwürfen seitens der ÖVP, dass die SPÖ substanzielle Gespräche
verweigere, sagte Häupl: "Schüssel tut nichts anderes, als die alte
Lüge von 1999 zu wiederholen 'die SPÖ verweigert sich'".
Weiters strich Häupl die bisher gute Arbeit von SP-Chef Alfred
Gusenbauer hervor. "Als Gusenbauer die SPÖ übernommen hat, lag sie
unter 30 Prozent, saß auf einem riesigen Schuldenberg und war ein
völlig demotivierter Haufen. Jetzt hat die SPÖ fast 37 Prozent, die
Finanzen sind in Ordnung und die Leute sind hoch motiviert". Der
Bürgermeister stellte in Abrede, dass er daran interessiert sei,
Gusenbauer von der Parteispitze zu verdrängen: "Ich bin kein
Königsmörder. Ich habe nicht die geringste Absicht, den Parteiobmann
zu meucheln, und Gusenbauer schon gar nicht". (APA)