Dünkirchen - Taucher kommender Generationen werden sich wundern: Im Ärmelkanal, 30 Kilometer nördlich von Dünkirchen, sind seit vergangenen Samstag in 30 Meter Tiefe die Reste von 2862 fabrikneuen Luxuswagen der Marken BMW, Saab und Volvo zu besichtigen.Bei dichtem Nebel waren dort der norwegische Frachter "Tricolor" mit einem Containerschiff zusammengestoßen. Die 24 "Tricolor"-Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, der Frachter sank - samt seiner 25 bis 31 Millionen Euro teuren Ladung. Aus den Autotanks, die mit jeweils fünf Liter gefüllt waren, floss Benzin ins Wasser, Gefahr für die Umwelt soll aber keine bestehen. In Litauen wurde am Sonntag indes weiter versucht, den havarierten Öltanker "Princess Pia" zu entladen, der mit 50.000 Tonnen Öl an Bord im im Hafen von Klaipeda (Memel) auf Grund gelaufen ist. Bereits am Samstag waren mehrere Tausend Tonnen Öl abgepumpt worden. Dem argentinischen Kapitän der "Princess Pia" wird von der Klaipedaer Staatsanwaltschaft vorgeworfen, eine "ökologische Katastrophe" riskiert zu haben. Leer und ohne Besatzung hingegen war der Öltanker "Mistral" in der südlichen Adria zwischen Italien und Albanien unterwegs. Das honduranische Schiff wurde am Sonntag in den Hafen von Bari geschleppt. Wäre es an der italienischen Küste zerschellt, hätte es schwere Umweltschäden anrichten können. (bri,DERSTANDARD, Printausgabe, 16.12.2002)