Nahost
Israelische Armee nimmt palästinensische Journalisten fest
Wegen Nichteinhaltung der Ausgangssperre
Nablus - Israelische Soldaten haben am Sonntag
vorübergehend fünf palästinensische Kameraleute und Fotografen
festgenommen, weil sie die Ausgangssperre in Nablus im Westjordanland
missachtet hätten. Die Soldaten hielten die Autos der Journalisten an
einer Straßensperre in Nablus an und brachten sie auf einen
Armeestützpunkt, wo sie mit Dutzenden anderen Palästinensern fünf
Stunden lang festgehalten worden. Unter den Journalisten waren ein
Kameramann und ein Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sagten ihnen, dass wir Journalisten sind, aber sie sagten,
bevor ihr Journalisten seid, seid ihr Palästinenser", berichtete der
Reuters-Fotograf nach seiner Freilassung. In Gewahrsam seien den
Journalisten die Mobiltelefone abgenommen worden. Ein Armeesprecher
sagte, die Kameraleute und Fotografen hätten sich nicht an die
Ausgangssperre gehalten. Außerdem hätten sie die Anordnung
missachtet, dass Nablus eine militärische Zone sei, zu der
Journalisten keinen Zugang hätten.
Der ausländische Presseverband hatte wiederholt kritisiert, dass
palästinensische Journalisten, die im Westjordanland oder im
Gaza-Streifen tätig sind, an ihrer Arbeit behindert oder festgenommen
werden. Nach einer Reihe palästinensischer Selbstmordanschläge hatten
israelische Einheiten Nablus erneut besetzt.(APA/Reuters)