München - Die sterblichen Überreste eines prominenten
britischen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg sind unweit der
oberbayerischen Gemeinde Egling an der Paar (Landkreis Landsberg am
Lech) gefunden worden. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet,
wurde der britische Aufklärer Adrian Warburton mit seiner Maschine in
einem Getreideacker entdeckt. Warburton galt als einer der
wichtigsten Flieger der Royal Air Force.
"Er war noch in der Kanzel seiner Maschine, etwa zwei Meter in der
Erde", sagte einer an der Ausgrabung beteiligten Historiker. Seine
Maschine habe sich vor dem Aufprall auf den Rücken gelegt und sei mit
der Kanzel aufgeschlagen. Die Propeller der beiden Motoren hätten
sich tief in den Boden gefressen. Das Cockpit der Lockheed FS
Lightning sei völlig "zermatscht" gewesen. Von dem Flieger seien nur
spärliche, stark gesplitterte und verkohlte Knochenreste gefunden
worden.
Wing Commander Adrian Warburton, den seine Kollegen "Lawrence von
Arabien der Lüfte" nannten, wurde seit dem 12. April 1944 vermisst.
Er war von einem Aufklärungsflug über Deutschland nicht
zurückgekehrt. Er galt in Großbritannien als der "wertvollste Pilot der Royal Air
Force" und unternahm zwei Versuche, Nazi-General Erwin Rommel zu
entführen. Als erster spezialisierter Foto-Aufklärer half er
mit, die Invasion der Alliierten auf Sizilien im Juli 1943
vorzubreiten. Im Mai kommenden Jahres soll Warburton auf einem
Soldatenfriedhof am Tegernsee feierlich bestattet werden. (APA/dpa)