Washington/Los Angeles - Im Rechtsstreit um sechs wertvolle Gemälde von Gustav Klimt wird Österreich "höchst wahrscheinlich" gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts in San Francisco, das eine Zuständigkeit der US-Gerichtsbarkeit feststellte, wieder ein Rechtsmittel einlegen. Dies erwartet der österreichische Generalkonsul in Los Angeles, Peter Launsky-Tieffenthal, laut einem Bericht der "New York Times". Die Nichte und Erbin des ehemaligen Besitzers Ferdinand Bloch-Bauer, Maria Altmann, hat die Republik Österreich und die Österreichische Galerie auf Herausgabe geklagt.Einstimmiges Urteil Ein Drei-Richter-Senat des Berufungsgerichts in San Francisco (US Court of Appeals for the Ninth Circuit) hatte vergangene Woche die Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts bestätigt und der Klägerin Recht gegeben. Demnach bestehe auf Grund einer von der Klägerin behaupteten Verletzung des Völkerrechts durch die Republik Österreich eine Zuständigkeit der US-Gerichte in diesem Fall, entschieden die Richter Kim McLane Wardlaw, William Fletcher und Ronald Whyte einstimmig. Erfolg erneuter Rechtsmittel sind unwahrscheinlich Die Republik Österreich kann gegen dieses Urteil erneut Rechtsmittel erheben und einen erweiterten Senat desselben Gerichts oder das Höchstgericht anrufen. Nach Angaben des Anwalts der Klägerin, Randol Schoenberg, bestehen für beide Wege wenig Chancen auf Erfolg. Da das Urteil einstimmig erfolgt sei und nicht im Widerspruch zu früheren Urteilen des Gerichts stehe, sei es unwahrscheinlich, dass sich ein erweiterter Senat desselben Gerichts noch einmal mit der Frage befasse. Das US-Höchstgericht nehme jedes Jahr weniger als hundert Fälle an, erklärte Schoenberg. (APA)