Wien - Scharfe Kritik an der neuerlichen Verteuerung der Autoversicherungsprämien kam am Montag von der Ar- beiterkammer (AK): Sie sieht darin ein mit dem Wettbewerbsrecht nicht zu vereinbarendes abgestimmtes Verhalten und mangelndes Interesse der Branche an einem effizienten Schadensmanagment.
Wie berichtet hat der Vorsitzende der Sektion Kfz im Versicherungsverband, Bruno Friedl, auch für 2003 eine durchschnittlich dreiprozentige Prämienerhöhung angekündigt. Der Versicherungsverband hat bereits in der Vergangenheit mehrfach betont, dass eine Prämienerhöhung von drei bis sechs Prozent auch 2003 notwendig sei. Laut AK ist das vor dem Hintergrund der hohen Marktkonzentration im Kfz-Versicherungsbereich aus wettbewerbs- und konsumentenpolitischer Sicht bedenklich. Da es keine Transparenz gebe, sei eine Quersubventionierung nicht auszuschließen, glaubt die AK.
Preisvergleiche
Genaue Preisvergleiche empfiehlt der Autofahrerklub ARBÖ. Die Autofahrer hätten es selbst in der Hand, ihre Versicherungskosten zu optimieren, sie müssten die Preise und Bedingungen genau vergleichen. Eine Recherche des ARBÖ bei 32 Versicherungen Anfang November habe ergeben, dass es bei den Angeboten für Führerschein-Neulinge Preisunterschiede von 47 Prozent gebe.
Eine Erhöhung der gesetzlichen Mindesthaftpflicht-Versicherungssumme von derzeit 1,09 auf sieben Mio. forderte der ÖAMTC. Damit werde der Schutz der Unfallopfer erhöht, und schuldlos Geschädigte, die mit Dauerfolgen zu kämpfen hätten, bekämen ihre Ansprüche ersetzt. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 17.12.2002)