Irak
Über 80 deutsche Firmen an Rüstungsvorhaben im Irak beteiligt
Bundesregierung soll angeblich auch illegale Geschäfte geduldet haben
Berlin - Der irakische Rüstungsbericht enthält einem
Zeitungsbericht zufolge die Namen von mehr als 80 deutschen Firmen,
die an Rüstungsprojekten beteiligt gewesen sein sollen. Auch private
und öffentliche Forschungslabors und zahlreiche Einzelpersonen seien
aufgeführt, berichtete die Berliner "tageszeitung" unter Berufung auf das Dossier, das dem Blatt in Auszügen vorliegen
soll. Demnach sollen Deutsche seit etwa 1975 ganze Anlagen, Bauteile,
Grundsubstanzen und technisches Know How in den Irak geliefert haben
und damit zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen beigetragen
haben. Auch Raketen und andere konventionelle Waffen seien dem
irakischen Machthaber Saddam Hussein zur Verfügung gestellt worden.
In einigen Fällen dauerte die Kooperation nach Darstellung des
Berichts im konventionellen Bereich bis mindestens 2001. Dabei sei es
unter anderem um die Zusammenarbeit eines deutschen
Mikroelektronik-Unternehmens mit Bagdad gegangen, über die die
Bundesregierung seit 1999 informiert gewesen sei, berichtete die
Zeitung weiter.
In dem irakischen Bericht finden sich laut "tageszeitung"
zahlreiche Hinweise auf Fälle, in denen deutsche Behörden und
Regierungsstellen bis hin zum Wirtschaftsministerium die illegale
Rüstungskooperation geduldet und teilweise gefördert haben sollen.
Diese Fälle sollen sich dem Bericht zufolge zwischen Ende der 70er
Jahre und dem Golfkrieg 1991 abgespielt haben. (APA)