Preßburg - In der größten slowakische Oppositionspartei, der "Bewegung für eine demokratische Slowakei (HZDS)" des ehemaligen Premiers Vladimir Meciar, breitet sich offenbar eine Meuterei gegen den Parteichef aus. Am Montag Abend erklärten weitere prominente HZDS-Funktionäre ihre Unzufriedenheit mit den Zuständen in der HZDS, besonders dem Führungsstil Meciars. Ex-Sozialministerin Olga Keltosova sagte, Meciar benehme sich, als ob die HZDS "seine GmbH" wäre.

Dem Vernehmen nach, hatte sich am Montag in Preßburg eine Gruppe Meciar-kritischer Abgeordneter versammelt, um über ihre Forderungen zu beraten. Die Einberufung eines Sonderparteitages und der Rücktritt Meciars sollen darunter sein, ansonsten drohen sie mit dem Parteiaustritt. Der HZDS-Abgeordnete Ivan Kino erklärte gegenüber dem Slowakischen Rundfunk, mindestens elf Abgeordnete seien fest entschlossen, die Partei im Jänner zu verlassen.

Die HZDS ist im Parlament durch 36 Abgeordnete vertreten. Eine andere Gruppe HZDS-Abgeordneter soll sich am Montag bei Meciar in Trencianske Teplice versammelt haben, um eine Gegenstrategie zu überlegen. "Wir alle tragen Schuld an der derzeitigen Situation in der HZDS und der Vizevorsitzende Vojtech Tkac, der an der Spitze der Kritiker steht, kann sich nicht vor der Verantwortung drücken", reagierte die HZDS-Abgeordnete Irena Belohorska auf die Situation.

Meciar selbst gab bisher keinen Kommentar ab. Seit Anfang November gilt er als krank und hat bis Ende Dezember alle Termine abgesagt. (APA)