Innsbruck - Für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Quantenphysik an der Universität Innsbruck ist am Dienstag Tommaso Calarco aus Rovereto (Provinz Trient) mit dem "Eduard-Wallnöfer-Preis 2002" für Forschungs- und Studienprojekte (Hauptpreis) ausgezeichnet worden. Der Anerkennungspreis erging an vier Absolventen der Innsbrucker, Trentiner und Grazer Alma Mater für die Erstellung eines elektronischen Lernwörterbuches Deutsch-Italienisch.
Keine Prämierung gab es heuer für die "mutigste Initiative junger Tirolerinnen und Tiroler". Dies sei zwar eine bedauerliche Tatsache, meinte der Obmann der Wallnöfer-Stiftung, Martin Huter. Angesichts des "hohen Standards", an dem die Auszeichnung gemessen werde, wertete er diese aber als "absolut richtig".
Zuerst als Post-Doktorant gekommen
Der Haupt-Preisträger war vor etwa fünf Jahren als Post-Doktorant in die Tiroler Landeshauptstadt gekommen. Von den Innsbrucker Arbeiten über Quantencomputer fasziniert, beantragte Calarco, an der Universität forschen zu dürfen. Bereits im zweiten Jahr erhielt er auf Grund seiner Forschungen das "Marie-Curie-Stipendium" der EU, wodurch sein Studium am Institut für theoretische Physik an der Innsbrucker Universität fortsetzen konnte. Darüber hinaus betreute er unter anderem das von der EU unterstützte Netzwerk "Acquire", das aus sieben Experimentalgruppen aus Österreich, Deutschland, Frankreich England und Israel sowie einer theoretischen Gruppe besteht.
Im vergangenen Jahr erhielt der Preisträger für seine Leistungen eine "Fulbright-Fellowship" in die USA. Calarco brachte mehr als 30 wissenschaftliche Publikationen heraus. Dazu zählt unter anderem seine Arbeit unter dem Titel "Quantum gates with neutral atoms: Controlling collisional interactions in time dependent traps", die im Jahr 2000 in der Physical Review erschienen ist. Für sein "wissenschaftliches Gesamtwerk" erhielt Calarco den mit 4.000 Euro dotierten Preis.
Weitere Auszeichnungen
Für die Erarbeitung eines "modernen, überaus anspruchsvollen und erweiterbaren deutsch-italienischen elektronischen Lernwörterbuches" (Titel: "Sprachenlernen im neuen Millenium") erhielten Andrea Abel und Judith Knapp (beide aus Bruneck/Südtirol), Vanessa Weber (Provinz Trient) sowie die Boznerin Chiara Vettori den Anerkennungspreis (Wert: 2.000 Euro). Der Geschäftsführer der Stiftung, Dieter Bachmann, würdigte dieses "Eldit-System" als "ein sehr komplexes Nachschlage- und Lernwerk".
Die Stiftung war ein Geschenk der Tiroler Industrie an den damaligen Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer anlässlich seines 65. Geburtstags im Jahr 1978. Seit 1984 gibt es die Preise der Eduard-Wallnöfer-Stiftung, die aus den Zinserträgen resultieren. (APA)