Er will nicht anklagen, aber die Schatten beleuchten und warnen. Warnen davor, dass auch die steirische Landeshauptstadt Graz vor einer "bedenklichen Entwicklung" stehe. "Afrikaner, dunkelhäutige Asylwerber, wagen sich am Abend kaum noch aus dem Haus, sie haben Angst vor Übergriffen. Der Großteil der Schwarzen hat natürlich mit Drogen überhaupt nichts zu tun. Sie sind Opfer der gängigen Schwarz-Weiß-Malerei", sagt Werner Kopacka.
Einige Monate hatte der Kronen Zeitung-Redakteur "im Milieu" recherchiert und daraus eine Grundlage für seinen dieser Tage erschienenen Krimi "Rack - Die Afrika-Connection" geschaffen. Kopacka suchte eine literarische Antithese zur massenmedialen Berichterstattung über die "Schwarzafrikaner" und fand sie im fiktiven ehemaligen Cop Sascha "Rack" Rakowitz, der privat einen mysteriösen Mord an einem Freund, dem Asylanten Peter Onebe, zu klären versucht.
Onebe wurde beschuldigt - weil Afrikaner -, nicht nur Prospekte zu verteilen, sondern auch mit Rauschgift zu dealen. Und so nebenbei rollte Kopacka die Drogenproblematik auf: "Ich wollte in erster Linie endlich einen Krimi schreiben, mich aber auch der gesellschaftspolitisch brisanten Situation der schwarzen Bevölkerung widmen. Mein Fazit aus dem Krimi ist: Das Drogenproblem ist nur lösbar, wenn endlich auch die bei uns lebenden Afrikaner in die Bekämpfung der Dealerei mit eingebunden werden." (mue,DER STANDARD Printausgabe 18.12.2002)