Brüssel/Wien - Franz Prenners Vertrag ist schon unterschrieben. Heute, Mittwoch, soll der Aufsichtsrat von ATV den ehemaligen Werbechef des ORF offiziell zum Vorstand des Privatsenders bestellen.

Ein anderer Wunsch des Neo-Privatfunkers freilich wird sich nicht so leicht erfüllen lassen. Sein Hauptgegner sei weniger der ORF denn die Werbefenster deutscher Privatsender für Österreich, sagte er im STANDARD-Interview. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass Belgien dem französischen TV-Programm TF-1 seine Werbefenster verboten habe.

Die Maßnahme freilich war nicht von langer Dauer, wie Experten des Medienstaatssekretariats von Franz Morak wissen lassen und der Wiener Medienrechtler Heinz Wittmann (Medien & Recht) bestätigt. Bereits 1996 hat der EU-Gerichtshof Belgien untersagt, die Übertragung ausländischer Programme und deren Werbung an eigene nationalstaatliche Genehmigungen zu knüpfen. Auslöser war einstrahlende Werbung von TF1. "Die belgische Rechtslage enthält nun keine solchen Regelungen mehr", heißt es im Staatssekretariat. (fid)