Der Bau von 5012 Wohnungen wurde heuer in Wien gefördert

derStandard.at

Wien - "Zu Beginn des Jahres war ich noch skeptisch, ob es möglich ist", erklärt Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SP). Aber: Die angepeilte Neubauleistung wurde gehalten - heuer wurde in Summe der Bau von 5012 Wohnungen gefördert.

Es könnte aber durchaus sein, dass diese Richtzahl - rund 5000 neue Wohnungen pro Jahr - in den nächsten Jahren wieder verändert werden muss. Faymann hat bereits im November eine Studie in Auftrag gegeben, die ausloten soll, welche Auswirkungen die EU-Erweiterung auf den Wiener Wohnungsmarkt haben könnte. Nächsten Sommer soll die Forschungsgesellschaft Wohnen, Bauen und Planen einen Zwischenbericht liefern.

Dann wird sich zeigen, ob die Förderungszahlen aufgrund der zu erwartenden Migration erhöht werden müssen oder nicht. "Ich erwarte aber vor allem, dass die Studie zeigt, wo wir zielgruppenspezifisch etwas anbieten müssen", erläutert Faymann auf STANDARD-Anfrage. "Das könnten zum Beispiel Studentenwohnungen sein oder Boardinghäuser für Firmen."

Für den derzeitigen Stand seien die 5000 Wohnungen jedenfalls ausreichend. "Wobei wir rund die Hälfte davon benötigen, weil bei der Stadterneuerung Wohnungen durch das Zusammenlegungen von kleinen Einheiten wegfallen."

Und derzeit werde erneuert wie noch nie: "Im Moment haben wir insgesamt 24.000 Wohnungen in Sanierung. Davon sind rund 70 Prozent im innerstädtischen Gebiet, die meisten davon in Gürtelnähe", bilanziert Faymann. Mit eingerechnet sind allerdings auch die thermischen Sanierungen - etwa bei Gemeindebauten.

Betreuung für alle

2003 wird jetzt aber auch das vervollständigt, was 1974 mit der Entwicklung der "sanften Stadterneuerung" begonnen worden war: Die Gebietsbetreuungen werden jetzt auf ganz Wien ausgedehnt. Das entsprechende Budget wird für diesen Schritt um 22 Prozent auf 4,647 Millionen Euro aufgestockt.

Bereits 1999 waren die Gebietsbetreuungen von der Stadterneuerung auch auf den Bereich der Gemeindebauten ausgedehnt worden. Ursprünglich wegen der anstehenden großen Gemeindebausanierungen. "Es zeigte sich aber bald, dass die technische Seite weniger das Thema ist", so Faymann. "Wo die Leute mitreden wollen, ist in erster Linie die Gestaltung des Wohnumfeldes. Und es geht vor allem auch um Konfliktmanagement." (frei, DER STANDARD Printausgabe 18.12.2002)