Madrid - Jene beiden mutmaßlichen Mitglieder der bewaffneten baskischen Separatisten-Organisation ETA, die bei einer Verkehrskontrolle bei Madrid am Dienstag einen Polizisten erschossen und einen weiteren verletzt hatten, wollten zu Silvester mehrere Sprengstoffanschläge verüben. Das teilte der spanische Innenminister Angel Acebes am Mittwoch in Madrid nach ersten Vernehmungen eines Verdächtigen mit. Jesus Maria Etxeberria habe den 27-jährigen Polizisten Antonio Molina erschossen, sagte Acebes, und sei sechs Stunden nach der Tat in San Sebastian verhaftet worden. Er habe nach Frankreich fliehen wollen.

Die beiden Basken waren am Dienstag einer Polizeistreife in Villalba bei Madrid aufgefallen. Ihr Auto hielt auf einer Autobahnausfahrt. Als die beiden Beamten sich dem Wagen genähert hätten, habe Etxeberria geschossen. Molina sei tödlich getroffen worden. Sein Kollege habe das Feuer erwidert. Er und der andere Baske namens Gotzon Aramburu Sudupe seien verwundet worden. In dem Wagen hätten sich 130 Kilogramm Sprengstoff befunden. Er sollte für eine Anschlagsserie auf Madrider Geschäfte am 31. Dezember eingesetzt werden, sagte Etxeberria nach Angaben des Innenministers aus.

Sprengstoffexperten wollten den Angaben zufolge den Kofferraum des Autos mit einer kontrollierten Explosion öffnen. Stattdessen hätten sie eine gewaltige Detonation ausgelöst. Tausende Spanier gedachten am Mittwoch vor den Verwaltungsgebäuden in Schweigeminuten des getöteten Polizisten.

ETA-Militärchefs in Frankreich festgenommen

Fahndungserfolge konnte auch die französische Polizei verbuchen. Sie nahm am Donnerstag im Südwesten Frankreichs die beiden mutmaßlichen Militärchefs der baskischen Terror-Organisation ETA fest. Wie am Donnerstag aus spanischen Sicherheitskreisen verlautete, handelte es sich bei den Festgenommenen um Ibon Fernández Iradi alias "Susper" und Ainhoa Garcia Montero alias "Laia".

Der Mann und die Frau standen nach Informationen der spanischen Ermittler seit September an der Spitze der Terrorkommandos der ETA. (APA)