New York - Das Terrornetzwerk El Kaida baut laut einem UNO-Bericht neue Trainingscamps im Osten Afghanistans nahe der pakistanischen Grenze auf. Jüngste Geheimdienstberichte zeigten, dass El Kaida sich neu organisiere, heißt es in dem vom US-Nachrichtensender CNN am Dienstagabend zitierten Bericht.

Die USA seien über die Existenz dieser Camps informiert, sagte der Chef der UN-Expertengruppe, Michael Chandler. Als sehr Besorgnis erregend wurde das Potenzial von El Kaida eingestuft, eine so genannte "schmutzige Bombe" bauen zu können. Keine Verbindung gebe es zwischen El Kaida und dem Irak. Die Expertenkommission war eingesetzt worden, um die Anstrengungen gegen den Terroristenchef Osama bin Laden, El Kaida, die radikal-islamischen Taliban und deren Verbündeten zu beobachten.

Trotz aller internationalen Anstrengungen verfüge El Kaida weiter über Geld zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten. Auch könnten Mitglieder des Netzwerkes sich weitgehend frei bewegen.

Bekämpfung besser abstimmen

Der Bericht fordert zur Bekämpfung von El Kaida weltweit besser abgestimmte Anstrengungen. Chandler betonte, dass ohne einen breiten Informationsaustausch, polizeiliche Zusammenarbeit und eine genaue Kontrolle der Finanzierungsmöglichkeiten El Kaida weiter existieren, neue Terroristen anwerben und aufrüsten könne. El Kaida sei eine "heimtückische Bewegung" und kein einzelnes Land oder eine Gruppe von Ländern könne das Problem allein bewältigen. El Kaida stelle wegen der dezentralen, lose organisierten und relativ einfach strukturierten Kommandoebene sowie der großen Flexibilität weiterhin weltweit eine beträchtliche Gefahr für den Frieden und die Sicherheit dar, heißt es in dem Bericht weiter.

Chandler forderte die Erstellung einer aktualisierten Liste von verdächtigen Terroristen und terroristischen Gruppen. Zur Zeit würden 92 Gruppen und 232 Einzelpersonen im Zusammenhang mit Bin Laden, El Kaida und den Taliban gebracht. In dem UN-Report seien noch einmal 104 Einzelpersonen oder Gruppen identifiziert worden, die möglicherweise mit El Kaida in Verbindung stünden, aber noch nicht von Regierungen aufgelistet worden seien. (APA/dpa)