Die Telekom Austria hat Bevölkerung, Unternehmen und Bürgermeister gefragt, ob sie Förderungen für ihren Breitbandinternetanschluss haben wollen – und, Überraschung!, eine deutliche Mehrheit hat im Rahmen einer von Fessel-GfK durchgeführten Umfrage laut Ja gesagt. 1,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher, rechnet der Meinungsforscher Rudolf Brettschneider im Auftrag der Telekom Austria nach, wollen einen geförderten Breitband-Anschluss, etwa durch steuerliche Abschreibbarkeit der Gebühr. 40.000 Unternehmen schließen sich dem Begehr an, 66 von 84 interviewten Bürgermeistern und 7 von 27 Regionalmanagern.

Forderung nach Förderung

Darin sieht Rudolf Fischer, Technikvorstand der Telekom Austria, ein deutliches Votum für die Forderung nach Förderung, die das Telekom-Unternehmen umgehend an den Staat richtet. Denn zwar liege Österreich bei Breitband im europäischen Spitzenfeld: Anfang 2002 waren rund 12 Prozent aller Internetzugänge Breitband, vierte Stelle hinter Schweden (19 Prozent), Dänemark (rund 14 Prozent) und der Schweiz (rund 13 Prozent). Aber dies sei eine relative Verschlechterung, da Österreich noch vor zwei Jahren an dritter Stelle gelegen sei, sagte Fischer. Derzeit würde ADSL eine technische Flächendeckung von 80 Prozent haben, aber der Rest sei aufwändig. ADSL wird derzeit von fünf Prozent der Bevölkerung genutzt, sieben Prozent setzen auf Breitband durch Kabel-TV-Anschlüsse.

Interesse heimischer Standortpolitik

Fischer will darum mithilfe von Förderungen sichergestellt wissen, dass Österreich beim Ausbautempo des schnellen Internets nicht an Boden verliert; dies sei im Interesse heimischer Standortpolitik. Gefördert werden soll die Errichtung der Infrastruktur im ländlichen Raum, die "Nachfrage der Endkunden", die Entwicklung von speziellem Content für Breitband sowie – Ceterum Censeo der Telekom – ein Entfall bestehender Regulierungsauflagen für den Exmonopolisten. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 19. Dezember 2002)