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Gibt sein Amt im April 2003 ab: Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle.

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München - Allianz-Chef Henning Schulte-Noelle hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Der 60-Jährige werde sein Amt im April 2003 abgeben, teilte die Allianz AG (München) am Mittwoch mit. Nachfolger werde Michael Diekmann, der derzeit im Vorstand für die Versicherungsaktivitäten in Nord- und Südamerika ist. Dem Vernehmen nach scheidet Schulte-Noelle auf eigenen Wunsch aus.

Kritik

Schulte-Noelle steht seit Oktober 1991 an der Spitze des größten deutschen Versicherungskonzerns. Er gilt als einflussreichster Manager der deutschen Wirtschaft. Als Vorstandschef des Versicherungsriesen Allianz war er jahrelang hoch angesehen und unumstritten. Erst in den vergangenen Monaten wurde erste, vorsichtige Kritik an Schulte-Noelle laut. Schließlich hatte er die milliardenschwere Übernahme der Dresdner Bank in die Wege geleitet und zu verantworten. Derzeit kämpft die Allianz mit Milliardenverlusten bei ihrer Banktochter. Schulte-Noelles Konzept des Allfinanzkonzerns steht in der Kritik.

In der Öffentlichkeit macht sich der 60-Jährige Schulte-Noelle rar. Er meidet das Rampenlicht und wirkt lieber aus dem Hintergrund. Mit Geschick trieb der nach der Übernahme des Vorstandsvorsitzes vor gut zehn Jahren die Expansion voran. Mit dem Kauf der französischen AGF-Gruppe stieg die Allianz unter seiner Führung 1997 zum weltgrößten Versicherer auf. (APA)