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Wien - Die Bargeldumstellung von Schilling auf Euro ist in Österreich reibungslos vor sich gegangen und hat keine Teuerungsschübe erzeugt, resümiert am Donnerstag die im Wirtschaftsministerium eingerichtete Euro-Preiskommission. Zum Beweis wird auf die Inflationsrate verwiesen, die in den ersten Monaten dieses Jahres in Österreich die niedrigste im ganzen Euroraum gewesen sei und derzeit als drittbeste mit 1,7 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone von 2,2 Prozent liege.

Von den rund 2.000 Anrufen in der Geschäftsstelle habe ein Großteil Rechtsauskünfte betroffen, wie zum Beispiel über doppelte Preisauszeichnung und richtige Umrechnung. In enger Zusammenarbeit mit dem Justizministerium, den Preisbehörden und den Arbeiter- und Wirtschaftskammern in den Ländern sowie den Euro-Hotlines seien rund 2.500 Beschwerden bearbeitet worden. Dabei habe es in 188 Fällen Anlass für eine nähere Überprüfung gegeben. Nach Vorladung der betroffenen Unternehmen konnten Preissenkungen, die Erfüllung von Informationspflichten oder Berichtigungen in der Preisauszeichnung erzielt werden. In weiteren Fällen konnte eine betriebswirtschaftliche Begründung für neue Preise geliefert werden.

Die Euro-Preiskommission, in der unter anderem alle Sozialpartner sowie Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) und des Konsumentenschutzverbandes vertreten sind, konstituierte sich am 20. Dezember 2000 auf der Basis des Euro-Währungsangabengesetzes (EWAG), welches mit Jahresende 2002 außer Kraft tritt. Sie ist bis zum 19. Dezember 2002 zu insgesamt 45 Sitzungen zusammengekommen. Zusätzlich gab es 33 Sitzungen einer Prüfungsgruppe, die aus Mitgliedern der Kommission zur detaillierten Prüfung von begründeten Beschwerden eingerichtet wurde, teilt das Wirtschaftsministerium weiter mit.

Bei ihrer Arbeit konnte sich die Kommission auf die Euro-Preisstudienbegleitung durch das Wifo (mit dem Schwerpunkt auf einem Europavergleich) und vor allem auf das von ACNielsen für das Wirtschaftsministerium installierte Euro-Preisbarometer stützen, durch das die Preisentwicklung im Handel von rund 39.000 Artikeln in 20 Warenkörben beobachtet wurde. Außerdem wurde die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor analysiert, so das Ministerium. (APA)