Canberra - Die Vereinten Nationen, die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) und die katholische Organisation "Australian Political Ministry Network" (PolMin) haben die australische Flüchtlingspolitik scharf angegriffen. UNO und ai forderten die Regierung am Donnerstag auf, die zwangsweise Einsperrung von Flüchtlingen in Lagern zu beenden und die Asylpolitik "internationalen Standards" anzupassen, berichtete Kathpress.

"PolMin" kritisierte den Angaben zufolge, dass die Regierung am vergangenen Wochenende in einer "Nacht- und Nebelaktion" das Asylrecht für Teile des australischen Hoheitsgebietes außer Kraft gesetzt habe. Gemäß der katholischen Soziallehre habe jeder Mensch "das fundamentale und unveräußerliche Recht auf Stellung eines Asylantrags", betonte "PolMin"-Direktor James McGillicuddy. Besonders kritisierte "PolMin", dass die Entscheidung unter Umgehung des Parlaments getroffen worden sei.

Durch den Regierungserlass haben Bootsflüchtlinge nicht mehr die Möglichkeit, auf innerhalb der australischen Seegrenzen gelegenen Inseln einen Asylantrag zu stellen. Die Regierung reagierte damit auf ein vermeintliches Flüchtlingsschiff, das sich später als illegales Fischerboot aus Sri Lanka herausstellte. (APA)