Österreichs weitaus gewinnträchtigste Tageszeitung reiht sich unter jene Titel, die unter dem Druck der Werbekrise ihren Mitarbeiterstand reduzieren.

In den Bundesländerredaktionen der "Krone" würden derzeit ältere und somit auch teurere Mitarbeiter gekündigt, und das "fast schon reihenweise", schreibt das Branchenmagazin "Der Österreichische Journalist".

Aus der Salzburger Redaktion sei ein Lokaljournalist erst vor kurzem zur Verstärkung nach Oberösterreich geholt worden, nun habe er den Blauen Brief bekommen wie auch ein langgedienter Mitarbeiter in Linz. In Salzburg werde ebenfalls ausgedünnt, zwei Redakteure nennt das Branchenmagazin. Ein bis zwei weitere Redakteure der Steirerkrone dürften folgen, ein angestellter Fotograf arbeite nun als Freelancer für die Grazer Redaktion.

"Krone"-Betriebsrat Erich Schönauer weist auf STANDARD-Anfrage den Begriff der Kündigung zurück - von solchen sei ihm "nichts bekannt". Vielmehr habe es "einvernehmliche Trennungen" gegeben, "das sind keine Kündigungen". Dass an die zehn Mitarbeiter in den Bundesländern betroffen sind, wollte er nicht bestätigen: "Die genauen Zahlen hat die Geschäftsführung."

Herausgeber und Hälfteeigentümer Hans Dichand war dazu nicht erreichbar; einen protestierenden Betriebsrat soll er auf die Essener WAZ-Gruppe verwiesen haben, der die andere Hälfte der "Krone"-Anteile gehört. WAZ-Chef Erich Schumann ließ nun ausrichten, er habe "derzeit nichts zu sagen".

Die "Krone" unfreiwillig verlassen hat auch Popjournalist Alex Haide. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 20.12.2002)