London - Großbritannien will einen möglichen Krieg gegen den Irak durch eine zweite UNO-Resolution genehmigen lassen. Sollte sich herausstellen, dass der irakische Präsident Hussein gegen die Forderungen und Auflagen der Vereinten Nationen verstoße, werde sich die britische Regierung Ende Jänner bemühen, eine zweite Resolution im UNO-Sicherheitsrat zustande zu bringen, berichtete die Tageszeitung The Times am Freitag. Ziel sei es, im Falle eines Angriffs die volle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft zu haben.

Die US-Regierung ist dem Bericht zufolge bereit, diesem Plan zuzustimmen, jedoch unter der Voraussetzung, dass eine zweite Resolution des Sicherheitsrats zu Stande komme. Auch China und Russland hätten nach Angaben britischer Regierungsvertreter bereits inoffiziell ihr Einverständnis signalisiert. Frankreich hatte bereits von Beginn an eine zweistufige UNO-Resolution verlangt.

Die Regierung in London habe diese Entscheidung getroffen, nachdem die USA am Donnerstag erklärt hatten, der irakische Rüstungsbericht stelle wegen "Auslassungen" und "systematischer Lücken" einen "schwerwiegenden Verstoß" gegen die UNO-Resolution 1441 dar. Premierminister Tony Blair ergänzte dazu in einem Interview mit der Tageszeitung "The Guardian", die USA, Großbritannien und andere Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats entschieden letztlich über die Schwere der Verstöße Bagdads - nicht die UNO-Waffeninspektoren. Deren Aufgabe sei es nach wie vor, die Fakten festzustellen. (APA/AFP/red)