Folgende angebliche Lücken im Rüstungsbericht des Irak sind bisher bekannt geworden:
  • Anthrax: Bagdad hat die Herstellung von 8500 Liter Anthrax eingeräumt, aber keinen Beleg geliefert, dass es auch mehr sein könnten oder dass alle Anthraxbestände zerstört wurden. Nach Berechnungen der UN-Inspektoren von 1998 hatte der Irak technisch die Möglichkeit, 24.000 Liter zu produzieren.

  • Raketen: Bagdad gab zu, eine neue Version der Al-Samood-Rakete zu testen. Die Reichweite soll die von der UNO gestatteten 150 Kilometer nicht überschritten haben, was den Erkenntnissen der Inspektoren widerspricht; keine Erklärungen zur Entwicklung von Raketentreibstoff, der auf eine größere Reichweite hinweist.

  • Uran: Keine Angaben über Versuche des Regimes, Uran zur Herstellung von Atomwaffen in Südafrika und Niger zu erwerben, wie Überläufer berichtet hatten. Bagdad soll zuletzt 1988 mit Billigung der USA Uran aus Südafrika importiert haben.

  • Aluminiumröhren: Keine Angaben über den Erwerb von Aluminiumröhren, die (nach britischer Darstellung) für den Bau einer Zentrifuge bestimmt sein sollten, die waffenfähiges Uranium herstellen könnte.

  • Senfgas: Keine Angaben über den Verbleib von 550 Senfgasgranaten und Nervengas VX, die die UNO bereits 1998 eingefordert hatte. (mab/DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.12.2002)