Rom - Die Ordensgründerin Mutter Teresa von Kalkutta wird im kommenden Jahr selig gesprochen. Papst Johannes Paul II. hat am Freitag in Rom die entsprechenden Dekrete unterschrieben und damit das Seligsprechungsverfahren für beendet erklärt. Das Datum der Zeremonie zur Seligsprechung steht noch nicht fest. Nach italienischen Medienberichten dürfte sie im Frühjahr auf dem Petersplatz in Rom stattfinden. Hunderttausende Gläubige aus aller Welt werden dazu erwartet. Auch die gebürtige Deutsche Anna Maria Tauscher van den Bosch (1855 -1938), die einen Orden karmelitanischer Schwestern gegründet hatte, wird im kommenden Jahr selig gesprochen.

Mutter Teresa war am 5. September 1997 im Alter von 87 Jahren gestorben. In der jüngeren Kirchengeschichte ist kein Seligsprechungsverfahren so rasch abgewickelt worden wie ihres. Nach dem Kirchenrecht müssen zumindest fünf Jahre vergehen, ehe ein Katholik nach seinem Tod zu den Ehren der Altäre erhoben werden kann. Papst Johannes Paul II. hatte sich persönlich für die möglichst rasche Seligsprechung von Mutter Teresa eingesetzt.

Für die Seligsprechung ist der Nachweis eines Wunders nötig

Die Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung, der höchsten Auszeichnung für gestorbene Katholiken. Selige und Heilige dürfen um Fürsprache bei Gott angerufen werden. Für die Seligsprechung ist der Nachweis eines Wunders nötig. Ein weiteres Wunder wird für die Heiligsprechung benötigt. Es wird damit gerechnet, dass Mutter Teresa in weiterer Folge auch heilig gesprochen wird.

Ein umstrittenes Wunder ist die Heilung eines Tumors an einer Frau, die allein durch die Auflegung eines Fotos der Mutter Teresa geheilt wurde. Der Vatikan habe die Geschichte beriets offiziell als Wunder erster Klasse anerkannt. (APA)