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Wartestellung an den Weltbörsen.

Foto: APA/Archiv

Wien - Das immer lauter werdende Säbelrasseln im Irak-Konflikt und der jüngste Anstieg des Ölpreises belasteten die Stimmung in der abgelaufenen Handelswoche an den internationalen Börsenparketts. Sowohl die spärlichen, gemischt ausgefallenen US-Konjunkturdaten, als auch die Unternehmensmeldungen traten in den Hintergrund. Deutliche Kursgewinne zu Wochenbeginn wurden im Verlauf wieder abgegeben.

"Das Thema an den Börsen ist der Irak-Konflikt", sagt RZB-Analyst Helge Rechberger. Solange dieses Damoklesschwert über den Märkten hängt, hält Rechberger einen nachhaltigen Aufschwung an den Aktienbörsen für unwahrscheinlich. Zudem belaste derzeit der Anstieg des Ölpreises, der neben dem Irak-Konflikt auch von der Situation in Venezuela und dem OPEC-Beschluss zur Produktionskürzung angeheizt worden sei. Bis Jahresende erwartet der Analyst keine große Aktivität an den Börsen: Es habe den Anschein, als hätten bereits viele Fondsmanager ihre Bücher geschlossen. Ab Jänner sieht Rechberger jedoch erhöhte Gefahr eines Kriegs im Irak, ein US-Erstschlag würde wahrscheinlich im Jänner oder Februar stattfinden.

Einzelhandels-Aktien unter Druck

In New York gerieten im Wochenverlauf Einzelhandelsaktien unter Druck, nachdem einige Branchenvertreter Gewinnwarnungen fürs vierte Quartal veröffentlicht hatten. McDonalds schreckte die Börse mit der Ankündigung eines erwarteten Verlusts fürs vierte Quartal auf. Belastend hat laut Erste Bank auch die erwartete Umsatzstagnation für 2003 von General Electric gewirkt. Auf Wochensicht verbesserte sich der Dow Jones bis 17:15 Uhr leicht um 0,1 Prozent auf 8.442 Punkte.

Widersprüchliche Signale aus dem Technologiebereich

Aus dem Technologiebereich kamen widersprüchliche Signale. Während Micron Technologies dem Chipsektor mit schlechten Zahlen zusetzte, überraschte der Softwarekonzern Oracle mit Umsatz und Ergebnis über Erwartungen. Der Nasdaq Composite zeigte sich in dieser Woche ebenfalls gut behauptet mit plus 0,1 Prozent auf 1.364 Einheiten.

Erwartungen zu hoch

Die Erste Bank erwartet für kommende Woche ein weiterhin schwieriges Marktumfeld in New York, es sei mit weiteren negativen Unternehmensmeldungen zu rechnen. Aktuell erwarteten Anleger fürs vierte Quartal ein Gewinnwachstum von 14,7 Prozent, was der Erste Bank nach den jüngsten Gewinnwarnungen als zu hoch gegriffen erscheint. Aus charttechnischer Sicht sei das Rückschlagspotenzial aber begrenzt.

In Europa zeigte insbesondere der deutsche Aktienmarkt eine schwache Tendenz. Während der Eurostoxx-50 bloß 0,1 Prozent auf 2.426 Punkte nachgab, verlor der DAX 3,0 Prozent auf 2.984 Zähler.

Wochenplus in Wien

Am Wiener Aktienmarkt hat die vorweihnachtliche Kurspflege auch in dieser Woche angehalten. Nach einer fulminanten Schlussauktion am Freitag kletterte der Leitindex ATX im Wochenvergleich um 2,1 Prozent auf 1.156,30 Punkte. Am stärksten zulegen konnten Telekom Austria, BWT und RHI. Die deutlichsten Kurseinbußen gab es bei Voestalpine, Palfinger und AUA. Für die kommende Woche, in der wegen der Weihnachtsfeiertage nur am Montag und Freitag gehandelt wird, rechnen die Analysten der Erste Bank mit einem ATX-Schlussstand von 1.130 bis 1.150 Punkten. Erwartet wird eine Seitwärtsbewegung. (APA)