Washington/Amman - Die US-Regierung hat die in Jordanien lebenden amerikanischen Staatsangehörigen zu "besonderer Wachsamkeit" aufgerufen und gleichzeitig vor Reisen in das Königreich gewarnt. Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Empörung in der jordanischen Öffentlichkeit über die amerikanischen Vorbereitungen eines Krieges gegen das Nachbarland Irak.

In einem vom US-Außenministerium herausgegebenen Kommunique vom Samstag werden die Amerikaner in Jordanien aufgefordert, alle "notwendigen Vorkehrungen für ihre Sicherheit" zu treffen, insbesondere sollten sie die Ausreise erwägen. Amerikaner, welche Reisen nach Jordanien planten, seien aufgefordert, "die Risiken eines solchen Unternehmens sehr ernsthaft abzuwägen". In dem Text wird daran erinnert, dass erst am 28. Oktober ein Mitarbeiter der US-Botschaft in Amman ermordet wurde.

In der jordanischen Hauptstadt war am Samstag erstmals nach über einmonatigem Verbot die irakische Tageszeitung "Babel" wieder erhältlich. Der Einzelpreis des vom Sohn des irakischen Staatschefs Saddam Hussein, Gudai, herausgegebenen Blattes wurde in Jordanien um mehr als die Hälfte auf umgerechnet 0,11 Euro gesenkt, um nach Darstellung von Journalisten die Zeitung einem größeren Kreis zugänglich zu machen. Der Verkauf von "Babel" war vom jordanischen Informationsministerium vorübergehend verboten worden, weil in einem Artikel König Abdullah II. und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak als "Tyrannen" bezeichnet worden waren. (APA)